Neue Farben für Kernkraftwerk Leibstadt

Die Hüllen der Bauten des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL) werden bis November 2004 einer gründlichen Behandlung unterzogen.

21. Apr. 2004

Das Projekt mit einem Gesamtaufwand von CHF 6 Mio. umfasst die Erneuerung der Dächer sowie die Bearbeitung der Fugen, der Korrosionsschutzanstriche und der über 40'000 m2 Sichtbetonfläche. Die Aussenrenovation der grösstenteils rund 25 Jahren alten Gebäude hat primär den Werterhalt zum Ziel. Unter der Annahme, das KKL stehe als Stromproduzent bis zum Jahre 2045 zu Diensten, wollen die Verantwortlichen nach 20 Betriebsjahren die notwendigen Massnahmen für eine lange Lebensdauer ergreifen. Die bedeutende Investition zum jetzigen Zeitpunkt schafft Aufträge für rund 20 Firmen mit über 160 Mitarbeitenden vor Ort.
Externe Spezialisten unterzogen im Jahre 2003 die KKL-Aussenhüllen einer Inspektion mit beispielsweise über 20'000 Messungen der Einbettungstiefe der Bewehrung im Beton oder über 1000 Messungen zur Schichtstärke des Korrosionsschutzes auf den Metallbauteilen. Der Expertenbericht zeigt auf, dass die Bauteile einen auf ihr Alter bezogen ausgezeichneten Zustand aufweisen. Nach einer intensiven Planungsphase und vertieften Abklärungen im Interesse der Ästhetik fasste der KKL-Verwaltungsrat im Dezember 2003 den Beschluss zur kompletten Renovation im Jahre 2004 und zur gleichzeitigen neuen Farbgestaltung. Nicht betroffen vom Projekt ist der Kühlturm, dessen baulicher Zustand nach wie vor keine Wünsche offen lässt.
Die Wolfseher & Partner AG wurde nach der Inspektion mit allen Leistungen eines Generalplaners beauftragt. Die Konservierung der Betonflächen nahm der Experte zum Anlass, die Verantwortlichen mit der Idee einer neuen, farblichen Gestaltung zu konfrontieren. Der Kraftwerksblock soll neu durch mintfarbene Ost- und Westfassaden sowie mittelgraue Nord- und Südfassaden leichter wirken. An der Südfassade des Maschinenhauses hängen dereinst rote Glasplatten; gestaltet nach Vorgabe eines beigezogenen Künstlers. Die fluoreszierenden Plexiglas-Platten vermögen vor allem in der Dämmerung oder in der Nacht mit dem Licht der Anlage auch ohne Strom zu leuchten. Die anderen Gebäude, namentlich die Reaktorkuppel und das Kamin sowie die Nebengebäude, werden hellgrau gehalten und teils ohne Beschichtung farblos belassen. Im Februar 2004 erging nach Evaluation der Generalunternehmer der Auftrag an die Firma Allreal AG.
Die Arbeiten werden in vier Etappen realisiert, beginnend Ende März 2004 mit den Gebäuden im Westteil des Areals. Im Verlauf des Sommers erhält auch die Reaktorkuppel ihr neues Outfit. Während der rund sechswöchigen Revisionszeit wird der Kraftwerksblock mit dem Maschinenhaus in zwei Etappen bearbeitet. Im Herbst wird schliesslich der gesamte Ostteil der Behandlung unterzogen. Ende November 2004 verlassen die letzten Firmen das KKL wieder.
Das Vorhaben "Fassadenbehandlung" beansprucht auch die Aufmerksamkeit der Behörden. Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) befasst sich nicht allein mit den technischen und betrieblichen Fragen, sie misst auch der bautechnischen Alterungsüberwachung grosse Bedeutung zu.

Quelle

D.S. nach KKL, 22. April 2004

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