Neue Länder sehen Kernenergie als Teil ihres Strommix
Immer mehr Länder sind an der friedlichen Nutzung der Kernenergie interessiert. Gemäss der Abteilung für Kernenergie der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) ziehen mittlerweile 60 Staaten die Kernenergie als Teil ihrer künftigen Energiepolitik in Betracht. Bis 2030 könnten 20 davon bereits ein eigenes Kernenergieprogramm aufgestellt haben. Dies stellte die IAEO an einer kürzlich in Wien durchgeführten Tagung fest.
Neben der Förderung friedlicher und sicherer nuklearer Technologien unterstützt die IAEO ihre Mitgliedstaaten bei der Ausarbeitung eines Plans zur nachhaltigen Nutzung der Kernenergie. Dazu führte die Atomenergiebehörde an ihrem Hauptsitz in Wien vom 20. bis 23. Juli 2009 eine Tagung durch, bei der knapp 50 Experten aus über 40 Ländern teilnahmen. Unter dem Titel «Workshop on IAEA Tools for Nuclear Energy System Assessment for Long-Term Planning and Development» erfuhren die Teilnehmer mehr über die Bedingungen und Voraussetzungen, die nötig sind, um die Kernenergie in den landeseigenen Strommix einzubeziehen. Für den Leiter der Abteilung für Kernenergie und stellvertretenden Generaldirektor der IAEO, Juri Sokolow, ist klar, dass die Nutzung der Kernenergie nur in einer langfristigen Planung Sinn macht.
Gemäss IAEO wird der globale Energiehunger weiter ansteigen, da alle Länder ihren Lebensstandard verbessern möchten – speziell Entwicklungsländer. Bezüglich der Nutzung der Kernenergie rechnet die Atomenergiebehörde damit, «dass sie in den nächsten zwei Jahren bei der Ausarbeitung von 38 nationalen und 6 regionalen Kernenergieprogrammen Hilfe leisten wird, was einer Verdreifachung gegenüber der Vorperiode entspricht», sagte Sokolow an der Konferenz. Die IAEO betonte, dass Länder, die in die Nutzung der Kernenergie einsteigen möchten, sich über den Umfang dieser Entscheidung bewusst seien.
Quelle
M.B. nach IAEO, Mitteilungen, 21. und 27. Juli 2009