Neuer russischer Atomenergieminister für Import bestrahlter Brennelemente

Der kürzlich von Präsident Putin ernannte neue Minister für Atomenergie der Russischen Föderation, Alexander Rumjantsew, hat die Absicht seines Landes bestätigt, bestrahlte Brennstoffe zur Langzeitlagerung und Wiederaufarbeitung zu importieren, sobald die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen sind.

23. Apr. 2001

Die Einnahmen aus dem Import würden zum Aufschwung der Volkswirtschaft beitragen und es erlauben, Investitionen in Sozial- und Umweltprogramme zu finanzieren, begründete Rumjantsew in einem Interview mit der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet seine Haltung. Mitte April genehmigte das russische Parlament die entsprechenden Gesetzesänderungen in zweiter Lesung. Die nach Geschäftsordnung erforderliche dritte Lesung soll eine Formalität sein, ebenso die Zustimmung des Russischen Föderationsrats und die Inkraftsetzung durch Unterschrift des Präsidenten.
Für Rumjantsew hat die Kernindustrie entsprechend einem staatlichen Auftrag drei Hauptaufgaben: Lieferungen für den Verteidigungssektor, Gewährleistung einer sicheren Stromerzeugung sowie nukleare Forschung und Entwicklung. Positive Trends seien bei der Stromerzeugung, dem internationalen Handel und den sozialen Programmen auf dem Nukleargebiet zu verzeichnen. Jetzt gehe es darum, diese günstige Entwicklung zu konsolidieren.
Rumjantsew ist überzeugt, dass der Duma-Entscheid von Mitte April Russland helfen wird, eine ganze Reihe von Problemen zu lösen. Der abgebrannte Brennstoff sei eine wertvolle Ressource und biete sehr lukrative Geschäftsmöglichkeiten. Die erzielten Einnahmen würden dazu beitragen, die Energieversorgung zu sichern und Umweltprobleme zu lösen, eingeschlossen die Sanierung von Gebieten, die bei Verteidigungsprojekten kontaminiert wurden. Im Übrigen sei die Kernenergie die einzige Alternative für Russland, um den Gasverbrauch bei der Stromerzeugung zu vermindern. Bis 2005 würden Kernkraftwerke jährlich über 170 Mrd. KWh elektrische Energie liefern und damit 50 Mrd. m3 Gas einsparen.

Quelle

P.B. nach NucNet, 24. April 2001

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