Neues internationales Forschungsprogramm für die Reaktorsicherheit
Mit ihrem französischen Partner, dem Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN – Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire), hat die deutsche Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS) einen Vertrag über die Beteiligung Deutschlands am internationalen Forschungsprogramm "Cabri-Wasserkreislauf" unterzeichnet.
Das Programm läuft im Cabri-Reaktor im Forschungszentrum Cadarache, Südfrankreich, einer weltweit einzigartigen Versuchseinrichtung. Es hat zum Ziel, die Kenntnisse über das Verhalten des Brennstoffs von Leichtwasserreaktoren im Falle des "Auswurfs eines Steuerstabes" zu verbessern. Dabei handelt es sich um eine Störfallsituation, die in der Auslegung berücksichtigt wird. Das Programm fällt in einen Zeitraum, in dem die Betreiber verschiedener Länder anstreben, den Abbrand der Brennelemente weiter zu erhöhen und damit den Brennstoff effektiver zu nutzen oder vermehrt Mox-Brennstoff einzusetzen.
Im internationalen Programm "Cabri-Wasserkreislauf" werden von 2002 bis 2008 zwölf Versuche durchgeführt. Dabei kommen Brennstoffe mit Urandioxid und Mischoxid mit unterschiedlichem Abbrand und mit verschiedenen Hüllrohrmaterialien zum Einsatz.
An dem Programm nehmen unter Leitung der Kernenergie-Agentur NEA der OECD neben Frankreich als Standortland der durchführenden Versuchseinrichtung weitere zwölf Länder teil, darunter Finnland, Grossbritannien, Schweden, die Schweiz, Spanien, die USA und Deutschland. Die Kosten des Programms belaufen sich auf rund EUR 76 Mio. Der deutsche Anteil wird von den Betreibern und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Technologie getragen.
Quelle
H.K. nach Mitteilung der IRSN vom 28. Mai 2002 und der GRS vom 29. Mai.2002