Niederlande: Erste hoch radioaktive Abfälle im Zwischenlager
Die Niederlande haben am 29. September 2004 ihre erste Lieferung mit hochradioaktiven Abfällen zurückerhalten.
Es handelt sich dabei um konditionierte Abfälle aus der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente des KKW Borssele. Die Wiederaufarbeitung und Konditionierung wurden von der Cogema in ihrer Anlage auf dem französischen Cap de La Hague ausgeführt. Dies geht aus einer Mitteilung des niederländischen Elektrizitätsversorgungsunternehmens EPZ hervor. Es betreibt das KKW Borssele.
Der Bahntransport vom französischen Bahnhof Valognes zum niederländischen Zwischenlager "Hoogradioactief Afval Behandelings Gebouw" (Habog) bei Vlissingen, nahe Borssele, wurde durch die Cogema Logistics ausgeführt. Die Lieferung bestand aus einem einzigen TN28VT-Transportbehälter, gefüllt mit 28 Kanistern verglaster Abfälle.
Die Einrichtung Habog wird von der staatlichen niederländischen Organisation für das Management radioaktiver Abfälle (Covra), betrieben. Die Habog ist für die Aufnahme der abgebrannten Brennelemente der niederländischen Forschungsreaktoren und der Wiederaufarbeitungsabfälle der beiden KKW-Blöcke Dodewaard und Borssele ausgelegt. Für die Aufnahme der Kanister verfügt sie über speziell ausgelegte gebunkerte Kammern mit Naturumlaufkühlung. Die Kanister sollen dort 100 Jahre lang zwischengelagert werden, bis ihre Wärmeproduktion von jetzt 1000 bis 1500 W pro Kanister infolge des radioaktiven Zerfalls um ungefähr 90% reduziert sein wird.
Die Lieferung vom 29. September 2004 entspricht einer Abfallmenge des KKW Borssele aus ungefähr vier Jahren Betrieb. Entsprechend werden weitere Lieferungen erfolgen, bis alle niederländischen Wiederaufarbeitungs-Abfälle in Vlissingen eingelagert sein werden. Mit der Areva, der Mutterfirma der Cogema, verfügt die EPZ über Verträge bis ins Jahr 2015.
Quelle
H.K nach EPZ, 29. September 2004