Noch fünf Jahre bis zum modularen Kugelhaufenreaktor?
Eine soeben in Auszügen veröffentlichte Machbarkeitsstudie der südafrikanischen Pebble Bed Modular Reactor Company (PBMR Co.) kommt zum Schluss, dass dieses neue Hochtemperatur-Reaktorkonzept kommerziell ein Erfolg wird, wenn bis in fünf Jahren eine Demonstrationseinheit entwickelt, gebaut und in Betrieb genommen ist.
Unter dieser Voraussetzung schätzt die PBMR Co. das internationale Marktpotenzial auf "über 200 Reaktormodule" in den kommenden 18 Jahren. Das südafrikanische Elektrizitätsversorgungsunternehmen Eskom habe in einer Absichtserklärung bereits ihr Interesse für zehn Einheiten angemeldet und die US-amerikanische Kernkraftwerksbetreiberin Exelon würde innerhalb von zehn Jahren bis zu 40 Module bestellen, wenn diese die Spezifikationen erfüllten. Die Exelon gehörte ursprünglich zum PBMR-Konsortium, zog sich aber Anfang 2002 zurück, wobei sie zusicherte, ein potenzieller Reaktorkunde bleiben zu wollen.
In der Studie werden die Vorteile der Weiterentwicklung für die südafrikanische Wirtschaft dargestellt. Diese könne sich damit Zugang zum Weltmarkt für Hochtechnologiegüter verschaffen: Das wirtschaftliche Risiko des Baus einer Demonstrationseinheit im eigenen Land würde durch die Schaffung tausender hoch qualifizierter Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung in Milliardenhöhe ausgeglichen. Die detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung ist in der veröffentlichten Fassung der Studie nicht enthalten, bildet aber die Grundlage für einen anstehenden Regierungsentscheid, das Projekt weiter zu unterstützen und allenfalls staatlich zu fördern.
Quelle
P.B. nach NucNet, 31. Juli 2002