Nuclitalia: neues Nuklearunternehmen prüft geeignete Reaktorkonzepte für Italiens Wiedereinstieg in die Kernenergie
Enel, Ansaldo Energia und Leonardo haben mit Nuclitalia ein neues Unternehmen gegründet, das sich mit der Erforschung fortgeschrittener Technologien und der Analyse von Marktchancen sowie der Machbarkeit neuer Kernenergie in Italien befassen wird. In der ersten Phase liegt der Fokus auf wassergekühlten kleinen, modularen Reaktoren (SMRs).

Italien setzt seinen 2023 eingeschlagenen Weg zu einer möglichen Rückkehr zur Kernenergie konsequent fort. Bereits im März 2024 hatten Enel und Ansaldo Nucleare einen Zusammenarbeitsvertrag zur Untersuchung neuer Technologien und Marktchancen für SMRs und fortgeschrittene, modulare Reaktoren (AMRs) unterzeichnet. Am 3. April 2025 verkündete Gilberto Pichetto Fratin, der italienische Minister für Umwelt und Energiesicherheit, die bevorstehende Gründung eines neuen Unternehmens, das für die Entwicklung des ersten SMR in Italien sowie für die theoretische Forschung und das Monitoring bei AMR der vierten Generation verantwortlich sein wird. Daraufhin gründeten die Unternehmen Enel (51%), Ansaldo Energia (39%) und Leonardo (10%) die neue Gesellschaft Nuclitalia. CEO ist Luca Mastrantonio, Leiter der Abteilung für nukleare Innovation bei Enel.
Minister Fratin erläuterte den Hintergrund der drei Unternehmen, an denen der italienische Staat beteiligt ist. Enel baue Kernkraftwerke und betreibe Anlagen in Spanien und Südamerika. Ansaldo verfüge über praktische Erfahrung in der Produktion auf nationaler Ebene und beteilige sich an einer Reihe von internationalen Experimenten und Forschungen zu neuen Kernkraftwerken. Leonardo sei ein Zentrum für neue Technologien mit dem Anspruch, Forschungs- und Erprobungsaktivitäten mit der zivilen und militärischen Produktion zu verknüpfen.
Nuclitalia werde die Aufgabe haben, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die innovativsten und ausgereiftesten Konzepte für neue nachhaltige Kernkraftwerke zu bewerten, wobei der Schwerpunkt zunächst auf wassergekühlten SMRs liegen werde, kommunizierten die drei Unternehmen. «Der Prozess umfasst die Definition spezifischer Anforderungen für das italienische System und die Auswahl der vielversprechendsten Lösungen auf der Grundlage einer eingehenden technisch-wirtschaftlichen Analyse.» Möglichkeiten für industrielle Partnerschaften und gemeinsame Konzeptentwicklungen würden ebenfalls geprüft, wobei die italienische Lieferkette ertüchtigt werden soll. Ein technischer Ausschuss werde Nuclitalia bei seinen Analysen unterstützen.
Quelle
B.G. nach Enel, Ansaldo Energia und Leonardo, gemeinsame Medienmitteilung, 14. Mai 2025; Nuclear Power News, Artikel, 14. April 2025; Ansaldo Energia, Medienmitteilung, 8. März 2024
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