Polens Fusionsforschung an Wendelstein 7-X beteiligt

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) im deutschen Greifswald hat das erste von mehreren Kooperationsprojekten, mit denen sich die Fusionsforschung Polens an Wendelstein 7-X beteiligt, abgeschlossen.

28. Nov. 2012
Schwierige Verbindung: In aufwendiger Handarbeit montieren Spezialisten aus Krakau die komplexen Anschlussstücke für die supraleitenden Magnetspulen von Wendelstein 7-X.
Schwierige Verbindung: In aufwendiger Handarbeit montieren Spezialisten aus Krakau die komplexen Anschlussstücke für die supraleitenden Magnetspulen von Wendelstein 7-X.
Quelle: IPP, Anja Richter-Ullmann

Laut IPP haben seit 2006 Techniker und Ingenieure der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau als Spezialisten für Supraleitungstechnik an der Montage von Wendelstein 7-X mitgearbeitet. Ihre Aufgabe war es, die 50 supraleitenden Magnetspulen miteinander zu verbinden. Die Spezialisten haben jetzt nach über 160 Personenjahren Arbeit die letzte Spulenverbindung geschlossen, hochspannungsfest isoliert und auf Heliumdichtigkeit kontrolliert. Während dieses Projekt damit abgeschlossen ist, läuft die Zusammenarbeit mit dem Narodowe Centrum Badań Jądrowych (National Centre for Nuclear Research) im polnischen Otwock-Świerk weiter. Die dortigen Beschleunigerfachleute fertigen laut IPP Bauteile für die Neutralteilchenheizung an Wendelstein 7-X. Sie wird das Plasma mit Hilfe eingeschossener schneller Teilchen aufheizen. Die Herstellungsaufträge bei polnischen und anderen europäischen Industriebetrieben seien bereits platziert.

Die Kosten für beide Projekte trägt zu rund zwei Dritteln das polnische Wissenschaftsministerium, das sein Fusionsforschungsprogramm um Wendelstein 7-X herum aufbauen will. Hinzu kommen vom IPP finanzierte Kooperationsprojekte mit den Universitäten in Warschau und Opole zur Plasma-Diagnostik. «Mit den Beiträgen der Mitarbeiter aus Krakau und Świerk stellt das polnische Wissenschaftsministerium insgesamt EUR 6,5 Mio. (CHF 7,8 Mio.) für Wendelstein 7-X zur Verfügung», erklärte Projektdirektor Thomas Klinger. Damit leiste Polen nach den USA den grössten Beitrag zu Wendelstein 7-X. Im Gegenzug würden polnische Wissenschafter Partner im Fusionsforschungsprogramm.

Quelle

M.A. nach IPP, Medienmitteilung, 19. November 2012

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft