PSI-Jahresbericht 2001

Der Jahresbericht 2001 des Paul Scherrer Instituts (PSI) demonstriert sowohl betreffend der Anlagen als auch der Ergebnisse die Bedeutung dieses Forschungszentrums.

12. Mai 2002

Grosses öffentliches Interesse fanden die Tage der PSI-Energieforschung im Mai und die Einweihung der Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) im Oktober letzten Jahres. Bereits wurden an der SLS erfolgreich erste Messungen durchgeführt. Auch bei der Neutronenquelle SINQ, den Anlagen für die Messtechnik mit Myonen, auf den Gebieten der Teilchen- und Astrophysik, den Biowissenschaften - beispielsweise Tumortherapie mit Protonen - sowie in der Energie- und Umweltforschung berichtet das PSI über wichtige Resultate.
Der Forschungsbereich "Nukleare Energie und Sicherheit" (NES) beschäftige sich im Jahr 2001 unter anderem mit dem Migrationsverhalten von radioaktiven Abfallstoffen im Gestein (Opalinuston), mit uranfreien Brennstoffen zum effizienten Plutoniumabbau und mit dem Studium des Transienten-Verhaltens von Gasen und Flüssigkeiten im Leichtwasserreaktor. Das NES-Projekt "Ganzheitliche Betrachtung von Energiesystemen (GaBE)" widmete sich in Zusammenarbeit mit der ETH und ausländischen Hochschulen der Energieversorgung in China. Die Auswirkungen der mehrheitlich kohlebasierten Versorgung auf Mensch und Umwelt sind dramatisch, und die von GaBE erarbeiteten Kosten-Nutzen-Analysen zur Systemverbesserung können hier einen unschätzbaren Beitrag leisten.
Für den Bereich NES bedeutsam war letztes Jahr eine umfassende Überprüfung der Energieforschung am PSI durch ein internationales Expertenteam. Die Auditoren attestierten der Kernenergie-Forschung Weltklasse-Qualität. Auch die erfolgreiche sicherheitstechnische Sanierung des Hotlabors - sie konnte am 24. Mai 2002 nach 24-monatiger Bauzeit mit einer kleinen Feier offiziell abgeschlossen werden - prägte den Bereich NES im vergangenen Jahr.
An der Medienkonferenz vom 13. Mai 2002 berichtete der Direktor, Meinrad K. Eberle, über die Entwicklung des PSI in den letzten 10 Jahren: "Das PSI hat heute eine klare Identität. Es nimmt als Benutzerlabor und nationales Forschungszentrum in der Schweizer Hochschullandschaft eine Sonderstellung ein." Neben der konsequenten Umsetzung einer klaren und langfristigen Vision sei die gezielte Personalpolitik bei jedem Projekt der Schlüssel zum Erfolg gewesen.
Ralph Eichler, ab 1. Juli 2002 neuer Direktor, orientierte über die Zukunftsaussichten des PSI. Dieses habe sich national und international eine besondere Stellung erarbeitet - es sei heute weltweit eines der führenden Benutzerlabors. Nun müssten sich seine grossen Forschungsanlagen im internationalen Wettbewerb durch eine hohe Qualität der Forschung bewähren. Bisher habe sich die Forschung auf zunehmend kleinere Strukturen ausgerichtet - Stichworte wie Nanowissenschaften und Nanostrukturen seien Ausdruck dieser Entwicklung. In der Zukunft will Eichler am PSI diesen Trend durch eine weitere Dimension ergänzen: Es sollen Methoden und Instrumente entwickelt werden, welche die Untersuchung der winzigen Strukturen innerhalb extrem kurzer Zeiten ermöglicht. "Extrem kurz" bedeutet hier Femtosekunden. Das ist so kurz, dass beispielsweise Licht in dieser Zeit nur einen kleinen Bruchteil eines Haardurchmessers durchqueren könnte. Mit diesen Techniken sollen am PSI ganz neue elementare Prozesse der Natur wie Schwingungen und Veränderungen von Molekülen, chemische und biologische Reaktionsabläufe oder das dynamische Verhalten von Elektronen in Materialien gemessen und erschlossen werden.

Quelle

M.S. nach Jahresbericht sowie Medienmitteilung PSI, 13. Mai 2002

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