Resultate der Tiefbohrung in Trüllikon wie erwartet

Die Nagra hat die Tiefbohrung in Trüllikon im Standortgebiet Zürich Nordost abgeschlossen. Erste Resultate entsprechen den Erwartungen. Die zweite Bohrung in Zürich Nordost – in Marthalen– läuft seit Anfang Februar 2020.

22. Apr. 2020

Die Tiefbohrung in Trüllikon sei technisch sehr gut verlaufen, sagte Philipp Senn, stellvertretender Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit: «Wir haben die laufende Tiefbohrkampagne in Bülach gestartet. In Bülach mussten wir ein paar bohrtechnische Schwierigkeiten überwinden. In Trüllikon, bei der insgesamt zweiten Bohrung, hat alles sehr gut funktioniert. Wir haben von den Erfahrungen, die wir bei der Bülacher Bohrung gemacht haben, profitiert.»

Die Gesteinsproben werden nun in verschiedenen Laboren ausgewertet. Besonders im Fokus steht bei allen Bohrungen das Wirtgestein Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut wird. Mit den Bohrungen untersucht die Nagra unter anderem die Dicke, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Opalinustons.

Keine Überraschungen

Erste Resultate liegen bereits vor. Senn zieht ein positives erstes Fazit: «Es gab in Trüllikon keine Überraschungen – die Resultate passen ins Bild.» Der Opalinuston sei über 100 Meter dick, sehr dicht und eigne sich daher als Wirtgestein für ein Tiefenlager. Die Zusammensetzung und die Dichtigkeit des Wirtgesteins seien sehr ähnlich wie in Benken, wo die Nagra schon in den 1990er-Jahren gebohrt hatte. Die Erkenntnisse werden momentan in Marthalen mit einer weiteren Bohrung im Standortgebiet Zürich Nordost ergänzt. Das Bohrgerät, welches in Trüllikon im Einsatz stand, wird nun in der Gemeinde Bözberg (Standortregion Jura Ost) aufgebaut.

Die Standortsuche für ein geologisches Tiefenlager wird vom Bund geleitet. Aufgrund früherer Untersuchungen steht bereits fest, dass grundsätzlich die drei Regionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost für den Bau eines Tiefenlagers geeignet sind. Mit den Tiefbohrungen will die Nagra herausfinden, welche der drei Regionen am besten geeignet ist. Aussagen darüber sind im Moment noch nicht möglich.

Die Nagra hat insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen in den Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost eingereicht, zwei Gesuche aber inzwischen zurückgezogen. Bisher liegen 17 rechtskräftige Bewilligungen vor. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle Bohrungen durchzuführen, so die Nagra.

Quelle

M.A. nach Nagra, Medienmitteilung, 20. April 2020

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