Rückschlag für britisches Tiefenlagerprojekt

Der County Council der nordwestenglischen Grafschaft Cumbria hat beschlossen, seine Kandidatur als möglichen Standort eines geologischen Tiefenlagers für hochaktive Abfälle zurückzuziehen. Damit ist das vier Jahre dauernde Engagement des Council in der Standortsuche formell beendet.

6. Feb. 2013

Der zehnköpfige Cumbria County Council beschloss, dass West Cumbria – wo der Nuklearkomplex Sellafield liegt – nicht mehr als potenzieller Standort für ein geologisches Tiefenlager für hochaktive Abfälle betrachtet werden soll. Es gebe berechtigte Zweifel an der geologischen Eignung West Cumbrias, erklärte Eddie Martin, Vorsteher des Cumbria County Council.

Der Copeland Borough Council und der Allerdale Borough Council hatten sich zwar für einen Verbleib als Standortkandidat ausgesprochen. Doch war zuvor vereinbart worden, dass alle drei Behörden zustimmen müssten, damit West Cumbria zur nächsten Etappe übergehen kann. Die Standortsuche in West Cumbria ist damit offiziell abgeschlossen.

Der Cumbria County Council kam zudem überein, die britische Regierung aufzufordern, die bestehenden Oberflächenlager in Sellafield zu verbessern, damit in den nächsten Jahrzehnten eine «robustere» Lagerordnung entsteht, während die Regierung eine dauerhafte Lösung für die hochaktiven Abfälle des Landes sucht. Die Nuklearindustrie werde ein wichtiger Teil Cumbrias bleiben, erklärte Martin.

Stellungnahme der Regierung

Edward Davey, Secretary of State for Energy and Climate Change, versicherte, die Regierung werde den Entscheid Cumbrias respektieren. Er sei zwar enttäuschend, aber Cumbria werde weiterhin eine zentrale Rolle in den Bereichen Energie und Kernenergie spielen. «Wir sind uns im Klaren, dass die Kernenergie eine wichtige Rolle in unserem zukünftigen Energiemix spielen soll, so wie sie es heute tut. Ich bin zuversichtlich, dass das Programm zur sicheren Entsorgung radioaktiver Abfälle letztlich erfolgreich sein wird und der Entscheid in Cumbria die Perspektiven für neue Kernkraftwerke nicht untergraben wird.» Er fügte an, es sei unerlässlich, das nukleare Erbe in den Griff zu bekommen. Das Thema sei schon lange genug auf die lange Bank geschoben worden. «Wir sind der festen Überzeugung, dass die geologische Tiefenlagerung die richtige Massnahme für die langfristige und sichere Entsorgung der radioaktiven Abfälle darstellt. Wir halten ebenfalls an den Grundsätzen der Freiwilligkeit und des gemeinschaftsorientierten Vorgehens fest», so Davey weiter.

Quelle

M.A. nach Cumbria County Council, Copeland Borough Council, und DECC, Medienmitteilungen, 30. Januar, und Allerdale Borough County, Medienmitteilung, 31. Januar 2013

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft