Rumänien sichert sich Darlehen für Cernavodă-Projekte
Die rumänische Societatea Națională Nuclearelectrica SA und ein von J.P. Morgan SE geführtes Bankenkonsortium haben zwei Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet. Damit werden sowohl die umfassende Modernisierung von Cernavodă-1 als auch die Planung der Blöcke 3 und 4 finanziert. Insgesamt stehen dafür EUR 620 Mio. zur Verfügung.

Ein erstes Darlehen über EUR 540 Mio. fliesst in die Vorbereitungsphase der Modernisierungsarbeiten von Cernavodă-1 (650 MW). Diese zweite Projektstufe umfasst die detaillierte Planung, Vertragsabschlüsse für Engineering und Bau, den Erwerb von Komponenten mit langen Fertigungszyklen sowie den Aufbau der nötigen Infrastruktur. Zudem laufen bereits erste Bauarbeiten auf dem Gelände. Mit der Modernisierung soll der Betrieb der Candu-6-Einheit verlängert werden, um die Versorgungssicherheit Rumäniens zu stärken.
Ein zweites Darlehen in Höhe von EUR 80 Mio. dient der Finanzierung der «Limited Notice to Proceed»-Phase für die Candu-6-Blöcke Cernavodă-3 und -4 (je 720 MW). Ziel dieser Phase ist es, technische Detailplanungen, Kosten- und Zeitpläne sowie die Finanzierungsstruktur mit hoher Genauigkeit auszuarbeiten. Auch die notwendigen Genehmigungen von europäischer Seite, etwa im Rahmen des Euratom-Vertrags und der EU-Beihilfevorschriften, sollen in diesem Schritt eingeholt werden. Die Bauarbeiten für die Blöcke 3 und 4 waren in den 1980er-Jahren begonnen, aber nach der politischen Wende von 1989 eingestellt worden.
Die rumänische Regierung sieht die Kernenergie als Schlüsseltechnologie, um den steigenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen.
Quelle
M.A. nach Nuclearelectrica, Medienmitteilung, 24. September 2025