Russisch-ukrainische Kooperation im Kernenergiebereich
Am 4. Juni 2007 haben Sergei Kirijenko, Direktor der russischen Föderalen Agentur für Atomenergie Rosatom, und Andrej Derkatsch, Präsident des neu gegründeten staatlichen ukrainischen Kernenergiekonzerns Ukratomprom, eine Absichtserklärung über eine vertiefte Zusammenarbeit beider Länder im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie unterzeichnet.
Das Absichtsprotokoll bestätigt das Bekenntnis von Rosatom und Ukratomprom, die Zusammenarbeit in Forschung und Ingenieurwesen, Sicherheitsfragen sowie Bau und Auslegung von Kernkraftwerken weiterzuentwickeln. Zudem sollen Unternehmen gebildet werden, die im nuklearen Brennstoffkreislauf tätig sind und gemeinsam neue Absatzmärkte gefördert werden.
Beide Parteien planen ausserdem die Gründung von Joint Ventures zum Abbau und zur Anreicherung von Uran sowie zur Herstellung von Brennstoff in beiden Ländern. Rosatom und Ukratomprom werden bis Anfang Juli dieses Jahres eine Liste möglicher Projekte erstellen. Das ukrainische Forschungsinstitut Energoprojekt und die russische Atomenergomasch werden die Koordination dieser Arbeiten übernehmen.
Staatsholding Ukratomprom
Die Schaffung der Ukratomprom wurde letztes Jahr eingeleitet. Sie vereinigt als Staatsholding unter einem Dach die nationale Kernkraftwerksgesellschaft Energoatom, das staatliche Uranerzabbau- und -brennstoffunternehmen Sachidnej, weitere Urangewinnungsunternehmen, das wissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungsinstitut Schowti Wodi und das Röhrenwerk Dnjepropetrowsk. Am 1. März 2007 ernannte die Regierung den Direktionspräsidenten der Energoatom, Andrei Derkatsch, zum Präsidenten der Ukratomprom.
Quelle
M.A. nach Rosatom, Pressemitteilung, 5. Juni und Ukrainian News Agency, 5. April 2007