Russische Nuklearexporte im Steigflug
Der seit Jahren stetig wachsende Export nuklearer Güter und Dienstleistungen hat der Russischen Föderation allein im letzten Jahr über US$ 2 Mrd. an Deviseneinnahmen beschert, wie das Ministerium für Atomenergie Minatom errechnet hat.
Die Exportorganisation Techsnabexport (Tenex) des Minatom, an welcher der Staat die Mehrheit hält, zeigte sich besonders erfolgreich. Diese Organisation allein konnte 1999 Deviseneinnahmen von rund US$ 1,6 Mrd. verbuchen. Hinzu kamen die Kernbrennstoffverkäufe ausserhalb Russlands, die 1999 US$ 500 Mio. einbrachten.
Die nuklearen Exportanstrengungen haben Russland zu einem ernsthaften Konkurrenten auf dem Weltmarkt werden lassen. Mit der Politik, im Brennstoffsektor immer 30% billiger anzubieten als westliche Lieferanten, hat sich die Russische Föderation einen Kundenkreis in über 50 Ländern aufgebaut. Dazu gehören besonders Kraftwerksbetreiber in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Schweden, der Schweiz und Spanien. Heute beziehen die Länder der Europäischen Union 28% des Urans aus Russland, und der Anteil wächst in einem stagnierenden Markt. 1999 hat Russland erstmals Nuklearexporte nach Südafrika getätigt. Anfangs 2000 konnte als erster japanischer Kunde für angereichertes Uran die Tokyo Electric Power Company gewonnen werden.
Quelle
P.B. nach NucNet, 14. März 2000