Russische Stresstests bestätigen Anlagensicherheit
Die russischen Kernkraftwerke können «externen natürlich auftretenden wie auch durch Menschen verursachten Einflüssen» widerstehen. Dies haben die durchgeführten Stresstests laut einem Bericht der russischen Nuklearaufsichtsbehörde Rostechnadsor bestätigt.
Nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi hatte die Rostechnadsor angeordnet, dass die Kernkraftwerksbetreiber Stresstest ähnlich denen in der EU durchführen. Die Tests umfassten Schutz gegen äussere Extremereignisse (natürlicher und menschlicher Ursache und einer Kombination von beider) sowie die Bereitschaftsplanung für auslegungsüberschreitende Unfälle mit vollständigem Stromausfall in der Anlage, für Unfälle mit Ausfall der Wärmesenke und für schwere Unfälle mit Brennstoffschaden.
Laut Rostechnadsor haben die Stresstest ergeben, dass die russischen Kernkraftwerke Sicherheitsmargen aufweisen, die bezüglich Erdbeben und anderen externen Gefahren über die Auslegung hinausgehen. Die Rosenergoatom – die Betreiberin aller 33 Kernkraftwerkseinheiten Russlands – hat unabhängig davon angekündigt, kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen umzusetzen, um die Sicherheitssysteme weiter zu verbessern, besonders diejenigen zur Verhütung von Wasserstoffexplosionen. Dies erachtet die Rostechnadsor als «berechtigt und genügend». Sie fordert jedoch zusätzliche Sicherheitsanalysen gegen Extremereignisse für geplante und im Bau stehende Kernkraftwerke sowie Forschungsreaktoren und grosse Nuklearanlagen des Brennstoffzyklus. Zudem hält sie es für angemessen, die regulatorischen Grundlagen der Kernenergienutzung zu verfeinern. Sie schlägt schliesslich vor – gemeinsam mit der staatlichen Rosatom und verschiedenen Behörden – ein Umsetzungsprogramm zur Teilnahme Russlands am Aktionsplan zur Verbesserung der Sicherheit von Kernkraftwerken der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zu entwickeln.
Quelle
M.A. nach NucNet, 27. März 2012, und englische Zusammenfassung der russischen Stresstests