RWE will Laufzeitverlängerung für Biblis

«Wir bekennen uns klar zu Biblis-A und Biblis-B und werden die vorhandenen gesetzlich abgesicherten Möglichkeiten zur Übertragung von Strommengen und damit zur Verlängerung der Laufzeiten in Anspruch nehmen.» Dies hat der RWE-Vorstandsvorsitzende Harry Roels anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz der RWE AG am 23. Februar 2006 in Essen erklärt.

22. Feb. 2006
Der deutsche Ausstieg im Überblick: Die Standorte und die elektrische Nettoleistung der heute in Betrieb stehenden Kernkraftwerke sowie das Jahr ihrer voraussichtlichen Abschaltung aus heutiger Sicht.
Der deutsche Ausstieg im Überblick: Die Standorte und die elektrische Nettoleistung der heute in Betrieb stehenden Kernkraftwerke sowie das Jahr ihrer voraussichtlichen Abschaltung aus heutiger Sicht.

Am Standort Biblis in Südhessen habe RWE seit 1999 rund EUR 1 Mrd. in die Modernisierung und Nachrüstung der beiden Druckwasserreaktoren investiert. Damit bewege sich die Anlage nach internationalen Massstäben auf einem sehr hohen Sicherheitsniveau. Roels kündigte an, dass RWE im zweiten Quartal dieses Jahres einen Antrag für die Laufzeitverlängerung von Biblis-A stellen werde. Gemäss der Ausstiegsvereinbarung aus dem Jahr 2000 muss Biblis-A voraussichtlich im Jahr 2008 vom Netz gehen. Biblis-B wäre ein Jahr später an der Reihe. In der laufenden Legislaturperiode müssen zudem Neckar-1 und Brunsbüttel den Betrieb vorzeitig abstellen.
Roels wies weiter darauf hin, dass rund um Deutschland die Laufzeiten der bestehenden Kernkraftwerke verlängert werden und weltweit massiv in neue Kernkraftwerke investiert wird. «Daher ist es an der Zeit, ohne jegliche Scheuklappen über das Thema neu nachzudenken.» Inzwischen steht fest, dass der von Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung angekündigte Energiegipfel Anfang April 2006 stattfinden wird.
Unterstützung erhält RWE vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU), der sich gleichentags vor dem Hessischen Landtag dafür aussprach, Biblis so lang wie möglich in Betrieb zu lassen. Der Kernenergieanteil von 60% an der hessischen Stromversorgung könne nicht mit anderen Energiequellen ersetzt werden, erklärte er. Koch schloss auch nicht aus, neue Kernkraftwerke zu bauen. «Dafür müssen wir uns aber Zeit verschaffen.»

Quelle

M.S. nach RWE und Land Hessen, Medienmitteilungen, 23. Februar 2006

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