Schiffstransporte von Wiederaufarbeitungsabfällen nach Japan in Vorbereitung
Wie seit 1995 schon dreimal, sollen auch 1999 verfestigte hochradioaktive Wiederaufarbeitungsabfälle von bestrahltem Kernbrennstoff aus Japan in dieses Land zurückverschifft werden.
Dies gab die Cogema bekannt, die den Brennstoff in La Hague im Auftrag japanischer Kraftwerksunternehmen in 97% rezyklierbares Uran und Plutonium sowie 3% nicht mehr verwendbare Spaltprodukte aufgetrennt und diese zu Glas verfestigt hat. Aus Sicherheitsgründen wird die Cogema jedoch über das Datum sowie den Namen des Einschiffungshafens und des Spezialschiffs erst zwei Tage vor der Abfahrt und über das Ankunftsdatum im japanischen Hafen Mutsu-Ogawara, Aomori-ken, erst zwei Wochen vor dem Eintreffen informieren.
Ebenfalls noch nicht bekannt sind die genaueren Umstände eines weitern Schiffstransports nach Japan, der Überführung von in Belgien und Grossbritannien gefertigten Mischoxid-Brennelementen für die Kansai Electric Power Company (KEPCO) und die Tokyo Electric Power Company (TEPCO). Weil das Plutonium in diesen Mox-Elementen aus der Wiederaufarbeitung von Brennstoff stammt, dessen Uran seinerzeit in den USA angereichert worden war, haben gemäss einem Abkommen von 1988 zwischen Washington und Tokio die Amerikaner über den Transport mitzubestimmen. Namentlich behalten sie sich vor, die Sicherheitsmassnahmen zu genehmigen, um den Transport gegen eine Abzweigung oder eine andere missbräuchliche Verwendung der Spaltstoffe zu schützen. Das Abkommen sieht ausdrücklich vor, solche Transporte zu eskortieren und zu bewaffnen. Die beauftragte Transportgesellschaft Pacific Nuclear Transport Limited, eine Tochter der British Nuclear Fuels plc (BNFL), plant, die Mox-Elemente auf zwei bewaffnete Spezialtransporter zu verladen, die sich gegenseitig eskortieren sollen. Die Mannschaften sollen mit Offizieren von britischen Spezialeinheiten ergänzt werden. Die Verhandlungen mit den USA über die Genehmigung dieser Pläne haben aber erst Ende Januar 1999 begonnen, so dass die Transporte wohl bis zur zweiten Jahreshälfte werden warten müssen. Jedenfalls haben sich die KEPCO und die TEPCO darauf eingestellt und mitgeteilt, dass sie das ursprünglich für Frühjahr 1999 vorgesehene Beladen ihrer Reaktoren mit Mox-Elementen jetzt auf eine spätere Abschaltung verschieben werden.
Quelle
P.B. nach NucNet, 27. Januar und 4. Februar 1999