Schweden: eine Stilllegung und Leistungserhöhungen

Die schwedische Regierung bestätigte am 16. Dezember 2004 ihren Entscheid, den Betreibern des Kernkraftwerksblocks Barsebäck-2 (600 MW, SWR) auf Ende Mai 2005 die Betriebsbewilligung zu entziehen.

15. Dez. 2004

Die Entschädigung für die entgangene Produktion durch die Verkürzung der Lebensdauer um rund zwölf Jahre werde analog der vorzeitigen Stilllegung von Barse-bäck-1 Ende 1999 geregelt.
Der Entscheid kommt nicht überraschend. Er fiel nach dem Scheitern von Ausstiegsverhandlungen mit den Elektrizitätsunternehmen und nimmt Rücksicht auf die parteipolitischen Verhältnisse in der Regierung, nicht jedoch auf die Meinung einer klaren Mehrheit der schwedischen Bevölkerung. Die Standortgemeinde des Kraftwerks, Kävlinge, will gegen den Entscheid Beschwerde einreichen, weil die Regierung nicht prüfen Hess, ob er umweltverträglich sei. Die Trägerunternehmen von Barsebäck - Vattenfall und Sydkraft - hatten diese Prüfung nicht verlangt. Sie gehen indessen davon aus, dass eine solche vor dem Rückbau der beiden Blöcke nötig sein werde. Dieser dürfte nicht vor 2020 beginnen. Für die Barsebäck-Angestellten garantieren die Betreiber eine Weiterbeschäftigung während mindestens drei Jahren über die Abschaltung des Blocks 2 hinaus.
Um den Produktionsausfall treibhausgas-neutral zu decken, bereiten die Betreiber seit einiger Zeit - unter anderen Massnahmen -Leistungserhöhungen von insgesamt rund 600 MW bei den verbleibenden zehn Kernkraftwerksblöcken Schwedens vor. Eine erste Leistungserhöhung um 30 MW erfolgte in Forsmark-3 bereits im letzten Sommer. Forsmark-1 und -2 sollen 2006 folgen, was die Kapazität dieses Kernkraftwerks um insgesamt 130 MW erhöhen wird. Mitte Dezember 2004 erteilte die schwedische Sicherheitsbehörde Statens Kärnkraftinspektion (SKI) zu Händen der Regierung ihre Zustimmung zu Leistungserhöhungen in Ringhals-1 um 13 MW und Ringhals-3 um 123 MW in zwei Stufen. Zusätzliche 84 MW sollen Wirkungsgradverbesserungen bringen. Auch für das Kernkraftwerk Oskarshamn ist eine weitere Leistungserhöhung geplant, doch noch nicht bei der SKI beantragt.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilungen der SKI, 13. Dezember, und der Vattenfall, 16. Dezember 2004

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