Schweden: Partnerschaft prüft gemeinsame Ansiedlung von SMR und Rechenzentrum

Die Unternehmen Blykalla, Evroc und Studsvik haben eine Absichtserklärung für eine Partnerschaft unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie prüfen, ob sich am Standort des Studsvik-Technologieparks in Nyköping ein kleiner, modularer Reaktor (SMR) und ein Rechenzentrum gemeinsam ansiedeln und betreiben lassen. Der SMR soll der Stromversorgung des Rechenzentrums dienen.

14. Okt. 2025
Rechenzentrum und SMR nebeneinander
Computergenerierte Darstellung der geplanten Ansiedlung eines SMR von Blykalla zur Stromversorgung eines Rechenzentrums auf demselben Grundstück.
Quelle: Blykalla

Blykalla, der schwedische Entwickler des bleigekühlten Schnellen Reaktors Sealer (Swedish Advanced Lead Reactor) der Generation IV, der europäische Cloud- und KI-Infrastrukturentwickler Evroc sowie das Nukleartechnik- und Dienstleistungsunternehmen Studsvik haben eine Absichtserklärung für eine Partnerschaft unterzeichnet. Gemeinsam wollen sie auf dem Gelände des Studsvik-Technologieparks in Nyköping die Möglichkeiten einer Kombination eines Rechenzentrums mit einem SMR untersuchen, der das Rechenzentrum mit Strom versorgen soll. Ziel ist es, Schweden als Vorreiter bei der Kombination von Kernenergie und Rechenzentren zu positionieren.

Blykalla (ehemals LeadCold) will mit seiner fortgeschrittenen Reaktortechnologie sichere, kostengünstige und nachhaltige Grundlastenergie bereitstellen. Evroc bringt seine Expertise im Aufbau von Hyperscale-Cloud- und KI-Infrastrukturen ein. Studsvik ergänzt die Partnerschaft mit seinem lizenzierten Nuklearstandort in Nyköping und nutzt seine Erfahrungen mit Lebenszyklusdienstleistungen für die Nuklearindustrie, darunter Brennstoff-, Material- und Abfallmanagement.

Mit dem weltweit wachsenden Bedarf an Rechenleistung für KI-Anwendungen und der zunehmenden Elektrifizierung steigt der Stromverbrauch rasant – zugleich wächst laut Blykalla das Interesse an Rechenzentren, die mit Atomstrom betrieben werden. «Mit ihrer Fähigkeit, saubere und verlässliche Grundlastenergie mit integrierter Redundanz bereitzustellen, eignen sich kleine, modulare Reaktoren besonders gut, um diesen Bedarf zu decken», schrieb Blykalla.

Laut Medienmitteilung legt die Absichtserklärung den Rahmen für die Zusammenarbeit der drei Partner fest. Ziel sei es, die wirtschaftliche und technische Machbarkeit einer gemeinsamen Unterbringung von Rechenzentren und SMRs am lizenzierten Standort von Studsvik zu bewerten, mit Gemeinden und Grundstückseigentümern in Kontakt zu treten und mögliche Modelle für künftige Stromabnahmeverträge zu definieren. Die Partner wollen dazu einen gemeinsamen Lenkungsausschuss einsetzen, der Standort und Geschäftsmodell bewertet und den Übergang von der Absichtserklärung zu einer formellen Partnerschaft noch im laufenden Jahr vorbereitet. Langfristig soll die Zusammenarbeit eine saubere und sichere Stromversorgung für die KI- und Digitalinfrastruktur Europas gewährleisten.

Quelle

B.G. nach Blykalla, Evroc und Studsvik, gemeinsame Medienmitteilung, 6. Oktober 2025

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