Schweden: Ringhals unter «besondere» Aufsicht gestellt
Die schwedische Strahlenschutz-Sicherheitsbehörde (Swedish Radiation Safety Authority, SSM) hat am 8. Juli 2009 beschlossen, das Kernkraftwerk Ringhals bis auf Weiteres unter «besondere» Aufsicht zu stellen, «um die Sicherheitskultur in der Anlage zu verbessern».
Die SSM hat während der routinemässigen Aufsicht des Kernkraftwerks Ringhals in den Jahren 2005–2009 mehrere Schwächen in Bezug auf Führung, Befolgen von Anweisungen, Sicherheitsuntersuchungen und interne Audits entdeckt. Die jetzt beschlossene «besondere» Aufsicht bedeutet laut SSM, dass sie «den Betriebsentscheidungen der Betreiberin Ringhals AB spezielle Aufmerksamkeit schenken und vermehrte Kontrollen durchführen wird». Die Ringhals AB werde von nun an jeden Entscheid zur Inbetriebnahme oder Abschaltung der vier Einheiten begründen müssen, dies unabhängig davon, ob er planmässig oder unplanmässig erfolge.
Der Beschluss der SSM verlangt zudem von der Ringhals AB, Mängel zu untersuchen und zu melden sowie darzulegen, weshalb frühere und gegenwärtige Massnahmen nicht die gewünschten Resultate erbracht haben. Die Betreiberin müsse ausserdem ein neues Massnahmenpaket erarbeiten, das die wiederholten Schwächen beseitige.
Bertil Dihné, Leiter von Ringhals, sicherte eine strikte Umsetzung zu. Ringhals werde die Auflagen der SSM erfüllen und in enger Zusammenarbeit mit den Behörden gewährleisten, dass zufriedenstellende Resultate erzielt werden.
Quelle
M.A. nach Vattenfall und SSM, Medienmitteilungen, 8. Juli, sowie NucNet, 9. Juli 2009