Schweiz im 6. EU-Forschungsprogramm voll dabei

Die bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU, die am 1. Juni 2002 in Kraft getreten sind, öffnen schweizerischen Institutionen und Unternehmen den uneingeschränkten Zugang zur Forschungs- und Entwicklungsförderung auf europäischer Ebene.

5. Juni 2002

Zurzeit ist das 6. Rahmenprogramm (2002-2006) in Vorbereitung. Die Arbeiten sind weit fortgeschritten: Das Europäische Parlament und der Ministerrat haben im Grundsatz zugestimmt und das Programm wird am 1. Januar 2003 in Kraft treten.
Das neue Rahmenprogramm mit einem Gesamtvolumen von nicht weniger als EUR 17,5 Mrd. richtet sich ganz bewusst auch an kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dies war schon früher so. Unter dem 5. Rahmenprogramm gingen 44% der Mittel an Privatunternehmen, und darunter waren 74% KMU. Damit künftig auch schweizerische KMU unkompliziert an der Förderung teilhaben können, fungiert im Auftrag des Bundesamts für Bildung und Wissenschaft (BBW) als Anlauf- und Koordinationsstelle das Unternehmen Euresearch mit Sitz in Bern und Regionalstellen in allen schweizerischen Universitätsstädten sowie - zusammen mit dem BBW und dem Nationalfonds - der Kontaktstelle SwissCore in Brüssel. Euresearch hat eine Broschüre herausgegeben und vermittelt Informationen im Internet. Am 6. Dezember 2002 wird in Bern eine Konferenz zur Lancierung des 6. Rahmenprogramms in der Schweiz stattfinden. Ihr folgen fünf Informationstage besonders auch für KMU im Januar 2003.
Dass die Kernenergie für die Stromversorgung der EU eine wichtige Rolle spielt, spiegelt sich auch im 6. Rahmenprogramm wider. Die spezifischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf diesem Gebiet werden von der Euratom begleitet. Vorgesehen ist ein Budget von EUR 940 Mio. Der Löwenanteil von EUR 750 Mio. geht in die Fusionsforschung, an der die Schweiz schon bisher umfassend partizipierte, nämlich höchstens EUR 200 Mio. für die Fortsetzung der Planungstätigkeit zum Bau des Iter und rund EUR 550 Mio. für den JETBetrieb sowie die wichtigen Begleitprogramme (Werkstoffe, Plasmatechnologie, Bau des Wendelstein 7-X und die Untersuchung sozioökonomischer Aspekte). Für das Thema Behandlung und Entsorgung radioaktiver Abfälle sind EUR 90 Mio. vorgesehen. Mit EUR 50 Mio. soll die Strahlenschutzforschung gefördert werden und ebenfalls mit EUR 50 Mio. die Entwicklung innovativer Reaktorkonzepte und Sicherheitssysteme.
Parallel dazu sieht das 6. Rahmenprogramm Beiträge von insgesamt EUR 810 Mio. für Projekte auf dem Gebiet der nachhaltigen Energiesysteme und EUR 700 Mio. für Vorhaben zur Untersuchung der globalen Veränderungen und Ökosysteme vor. Schliesslich kennt das Rahmenprogramm unter den Titeln CRAFT und Kollektivforschung eine nicht thematisch fokussierte Förderung der KMU-Forschung und Entwicklung. Mit Beiträgen von 50% werden Projekte unterstützt, die von mehreren KMU gemeinsam als Konsortium oder als KMU-Gruppe etwa als Dachverband lanciert werden. Dafür sind insgesamt EUR 450 Mio. vorgesehen, wobei die Ergebnisse ganz den KMU-Konsortien oder Verbänden gehören.

Quelle

P.B. nach Informationen von Euresearch, 6. Juni 2002

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