Schweizer Information für Süddeutschland über Entsorgungspläne

In Andelfingen, im zürcherischen Weinland, führte das Bundesamt für Energie (BFE) am 29. Januar 2001 eine Informationsveranstaltung über das schweizerische Entsorgungsprogramm für hochradioaktive und langlebige mittelradioaktive Abfälle durch.

28. Jan. 2001

Die Veranstaltung richtete sich besonders an Lokal- und Regionalpolitiker aus dem grenznahen süddeutschen Raum. Anlass für die Veranstaltung waren Resolutionen, in denen deutsche Landkreise und Gemeinden ihrer Besorgnis über die Untersuchungen der Nagra im Weinland Ausdruck gaben und die Einbindung deutscher Stellen in das schweizerische Aufsichts- und Bewilligungsverfahren forderten.
Wie der Direktor des BFE, Eduard Kiener, ausführte, hatte der Bundesrat für die Begleitung der Feldarbeiten im zürcherischen Benken eine Aufsichtskommission eingesetzt. Darin war der deutsche Kreis Waldshut-Tiengen mit einem Beobachter vertreten. Die Feldarbeiten seien heute weitgehend abgeschlossen und das Bohrloch werde verfüllt. Daher werde diese Kommission aufgelöst. Sollte in der Region eines Tages ein konkretes Lagerprojekt verfolgt werden, würde ein neues Begleitgremium eingesetzt. Diesem würden mit Sicherheit auch Vertreter Deutschlands angehören, versprach Kiener.
Der BFE-Direktor hielt weiter fest, dass der Standort einer Bohrung kein Präjudiz für ein mögliches Lager sei. Ein solches müsse frühestens in 30-40 Jahren bereit stehen. Der Entsorgungsnachweis für hochradioaktive und langlebige mittelradioaktive Abfälle soll Ende 2002 vorliegen. Die Experten seien sich einig, dass radioaktive Abfälle mit heutigem Know-how und vorhandener Technologie sicher beseitigt werden können. Ein Standortentscheid sei jedoch noch nicht gefällt. Schliesslich erinnerte Kiener daran, dass die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz in einem gemeinsamen Übereinkommen geregelt ist. Der Bevölkerung sowie den Gemeinden Deutschlands würden im atomrechtlichen Bewilligungsverfahren dieselben Rechte eingeräumt wie denjenigen der Schweiz.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilung Uvek, 29. Januar 2001

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