Schweizer Unternehmen Implenia gewinnt Auftrag für Bau des Tiefenlagers in Schweden

In Schweden hat der Bau der Arbeiten an der Erdoberfläche für das geologische Tiefenlager zur Entsorgung ausgedienter Brennelemente Anfang 2025 begonnen. Nun gab der Schweizer Baudienstleister Implenia bekannt, dass das Unternehmen einen Grossauftrag für die Planung und den Bau der unterirdischen Anlagen des Tiefenlager im Umfang von mehreren Hundert Millionen Schweizer Franken gewonnen habe.

20. Juni 2025
Visualisierung des gesamten künftigen geologischen Tiefenlagers in der Nähe des Kernkraftwerks Forsmark in Ostschweden
Visualisierung des gesamten künftigen geologischen Tiefenlagers in der Nähe des Kernkraftwerks Forsmark in Ostschweden.
Quelle: Lasso Modin / SKB

Im schwedischen geologischen Tiefenlager Söderviken in Forsmark (Gemeinde Östhammar) sollen die ausgedienten Brennelemente des Landes sicher entsorgt werden. Die rund zwei Jahre dauernden oberirdischen Bauarbeiten begannen am 15. Januar 2025. Bevor mit den eigentlichen Arbeiten – dem Vordringen ins granitische Grundgestein und dem Bau der untertägigen Anlagenteile begonnen werden darf – braucht es einen genehmigten Sicherheitsanalysebericht der schwedischen Strahlenschutzbehörde (Swedish Radiation Safety Authority, SSM).

Am 18. Juni 2025 teilte der Schweizer Baudienstleister Implenia mit, dass er einen Grossauftrag für das schwedische Tiefenlager erhalten habe. «Implenia hat mit der schwedischen SKB (Svensk Kärnbränslehantering AB) einen ‹Early Contractor Involvement›-Vertrag für den Bau des ersten unterirdischen Abschnitts eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle in der Nähe des Kernkraftwerks Forsmark in Ostschweden unterzeichnet», schrieb Implenia. Das Projekt umfasst gemäss Implenia die Phasen Planung, Design und Bau eines Zugangstunnels zur ersten Lagerebene, dreier vertikaler Schächte für die Belüftung und einen Aufzug, eines Zentralbereichs sowie von Haupt- und Transporttunneln – alles in bis zu 500 m Tiefe. Die Planungsphase beginne im Herbst 2025, gefolgt von den Design- und Bau-Phasen. 2033 solle das Projekt abgeschlossen werden. «Über alle Projektphasen hinweg beläuft sich die Auftragssumme auf mehrere Hundert Millionen Schweizer Franken», so Implenia.

Zugangstunnels zu geplanten geologischen Tiefenlagers in Schweden
Der Umfang des Vertrags mit Implenia umfasst Planung, Design und Bau eines Zugangstunnels zur ersten Lagerebene, dreier vertikaler Schächte für die Belüftung und einen Aufzug, eines Zentralbereichs sowie von Haupt- und Transporttunneln.
Quelle: SKB

«Wir sind sehr stolz, diesen bedeutenden Auftrag zu erhalten und danken [der schwedischen Entsorgungsorganisation] SKB für das Vertrauen. Das Projekt erfordert viel geologische und technische Tunneling-Kompetenz und Präzision», sagte Erwin Scherer, Head Division Civil Engineering von Implenia. Der Auftragsgewinn sei Beweis für die langjährige Expertise Implenias in der Planung und Ausführung grosser, multidisziplinärer Infrastrukturprojekte ebenso wie für die Spezialisierung des Schweizer Unternehmens in Tunnel- und Energieinfrastruktur. Stefan Engdahl, CEO von SKB, erklärte: «Der Bau des Tiefenlagers ist ein wichtiger Schritt in unserer Mission, radioaktive Abfälle sicher zu entsorgen. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Implenia, da Implenia über fundiertes Fachwissen und Erfahrung in Felsaushub und Infrastrukturprojekten verfügt.»

Die SKB plant, das Tiefenlager im 1,9 Mrd. Jahre alten Grundgestein bis in die 2080er-Jahre auf ein unterirdisches System mit einer Grösse von bis zu 4 km2 und etwa 66 Tunnelkilometern auszubauen. Damit wird es Platz für die Lagerung von bis zu 12’000 Tonnen radioaktiven Materials bieten.

Quelle

B.G. nach Implenia und SKB, Medienmitteilungen, 18. Juni 2025

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