Sistierung der Brennelementtransporte nach Frankreich aufgehoben
Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek), Bundesrat Moritz Leuenberger, hat die am 7. März 2000 von ihm angeordnete Sistierung von Nukleartransporten über einen Geleiseabschnitt bei Basel drei Tage später wieder aufgehoben.
Auf Intervention des Kantons Basel-Stadt führte das Bundesamt für Verkehr (BAV) am 7. März auf der Bahnstrecke Basel-Basel St. Johann eine Inspektion durch. Dabei beurteilte es den Geleisezustand und die Betriebssicherheit. Die visuelle Kontrolle habe ergeben, dass sich die Strecke weitgehend in einem guten Zustand befindet. Auf einigen Abschnitten hätten die geprüften Geleise ihre Lebensdauer jedoch erreicht. Das BAV traf deshalb gleichentags verschiedene Massnahmen: Die beschädigten Schienen müssen innert 14 Tagen bzw. zwei Monaten durch neue ersetzt werden. Bis dahin muss die Geschwindigkeit der Züge von 75 km/h auf 40 km/h reduziert werden. Schliesslich wurde eine Ultraschalluntersuchung am Geleiseabschnitt angeordnet.
Bundesrat Leuenberger sistierte die Nukleartransporte über die Bahnstrecke in Basel. Der Entscheid sei nötig gewesen, weil ein Transport abgebrannter Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Gösgen unmittelbar bevorstand und das Uvek die Ergebnisse der Ultraschallmessungen abwarten wollte. Diese lagen am 10. März vor und bestätigen diejenigen der ersten visuellen Untersuchung: Neben den bereits festgestellten Abnutzungen weisen die Geleise keine weiteren Schäden auf. Damit stehe abschliessend fest, dass unter Berücksichtigung der vom BAV getroffenen Präventivmassnahmen die Sicherheit des Bahnbetriebs auf der Strecke Basel-St. Louis vollumfänglich gewährleistet ist. Die Massnahmen gelten solange, bis die beanstandeten Schienenteile ersetzt sind. Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF hat bestätigt, dass diese Arbeiten voraussichtlich vor Ende März abgeschlossen sein werden. Die genannte Strecke liegt auf Schweizer Boden und gehört den SBB, ist jedoch an die SNCF verpachtet, die deshalb für der Streckenunterhalt verantwortlich ist.
Quelle
M.S. nach Medienmitteilung Uvek, 10. März 2000