Slowenien: Kohleausstieg bis 2033 geplant

Slowenien wird spätestens 2033 aus der Kohleverstromung aussteigen. Dies sieht die nationale Strategie zum Kohleausstieg und zur Umstrukturierung der Kohleregionen vor, welche die Regierung am 13. Januar 2022 verabschiedet hat. Slowenien ist damit eines der letzten EU-Länder, das diesen Schritt vollzieht.

20. Jan. 2022
Illustration Standort Krško
Künstlerische Darstellung des Standorts Krško. Slowenien will bis 2033 aus der Kohle aussteigen. «Deshalb haben wir es mit dem Bau von Block 2 und der Nukleartechnologien eilig, denn «wir wollen nach 2033 nicht noch stärker auf Energieimporte angewiesen sein», sagte Infrastrukturminister Jernej Vrtovec.
Quelle: GEN Group

Die Verabschiedung der nationalen Strategie zum Kohleausstieg sei für die Energiewende Sloweniens notwendig, schreibt das slowenische Infrastrukturministerium in einer Medienmitteilung. Laut Ministerium wurde bei der Ausarbeitung der Strategie ein Bottom-up-Ansatz verfolgt, der wichtige Interessengruppen aus beiden betroffenen Kohleregionen einbezog.

Die Bestätigung des Zeitplans für den Kohleausstieg ermöglicht es Slowenien, im Zeitraum 2021 bis 2027 knapp EUR 250 Mio. aus dem EU-Fonds für einen gerechten Übergang zu erhalten. Diese Mittel werden in den beiden Kohleregionen des Landes eingesetzt: Savinja-Šalek, wo sich das einzige Kohlekraftwerk und die einzige noch betriebene Kohlemine des Landes befinden, und Zasavje, wo es keine aktiven Minen oder Wärmekraftwerke mehr gibt.

Slowenien ist Mitunterzeichner eines offenen Briefes an die EU-Kommission, in dem betont wird, dass die Kernenergie eine saubere, sichere, unabhängige und wettbewerbsfähige kohlenstoffarme Energiequelle ist. In der EU ist es jedem Mitgliedstaat erlaubt, seinen eigenen Energiemix festzulegen.

Pläne für zweite Kernkraftwerkseinheit
Derzeit macht Kohle etwa 30% des slowenischen Strommix aus, während der Anteil der Kernenergie aus Krško 38% beträgt. Der Block ging 1981 in Betrieb und gehört seit 2001 je zur Hälfte slowenischen GEN Group und der kroatischen Hrvatska elektroprivreda. Die produzierte Strommenge wird ebenfalls hälftig geteilt. Die GEN Group ist das federführende Unternehmen und plant den Bau einer weiteren Einheit am Standort Krško. Der endgültige Investitionsentscheid soll bis 2027 getroffen werden. Anlässlich der Vorstellung der Unternehmensziele für das Jahr 2022 hatte Danijel Levičar, Business Director von GEN energija, betont: «Im vergangenen Juli erhielten wir vom Infrastrukturministerium eine Energiegenehmigung für den zweiten Block des Kernkraftwerks Krško. Dieses Projekt ist nicht nur ein strategisches Entwicklungsprojekt der GEN Group, sondern ein generationenübergreifendes Projekt der gesamten slowenischen Gesellschaft.»

Quelle

M.A. nach slowenischem Infrastrukturministerium, Medienmitteilung, 13. Januar 2022, Euractiv, 17. Januar 2022, und GEN Group, Medienmitteilung, 6. Januar 2022

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