Slowenien: Reaktoren von EDF und Westinghouse sind technisch realisierbar
Mit technischen Machbarkeitsstudien haben Electricité de France (EDF) und Westinghouse Electric die Eignung ihrer Reaktoren zur Erweiterung des slowenischen Kernkraftwerksstandorts Krško untersucht. Gemäss dem staatlichen Energieunternehmen Gen Energija sind sowohl EPR bzw. EPR1200 von EDF als auch AP1000 von Westinghouse technisch realisierbar und finanzierbar.

In Slowenien läuft im Rahmen des Neubauprojekts Jedrska Elektrarna Krško-2 oder JEK2 die Planung zur Erweiterung des Kernkraftwerksstandort Krško. Nach dem Ausscheiden der südkoreanischen Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) als mögliche Technologieanbieterin, hatten Electricité de France (EDF) und Westinghouse Electric technische Machbarkeitsstudien für ihre Reaktoren angefertigt. Es geht um ein bis zwei Kernkraftwerkseinheiten mit einer Leistung von insgesamt bis zu 2400 MW. Das verantwortliche staatliche Energieunternehmen Gen Energija präsentierte nun die Resultate der technischen Machbarkeitsstudien und hielt fest: «Beide Reaktorkonzepte, sowohl EPR bzw. EPR1200 von EDF als auch AP1000 von Westinghouse, haben sich für den Standort JEK2 als technisch realisierbar erwiesen.»
Alle drei Auslegungen ermöglichen gemäss Gen Energija einen sicheren und effizienten Einsatz, wobei in bestimmten Bereichen geringfügige Anpassungen und detailliertere Analysen erforderlich sind. Von beiden Anbietern liege eine Einschätzung vor, dass sie alle regulatorischen Rahmenbedingungen erfüllen könnten. «Die geschätzte Investitionssumme liegt auch innerhalb des Rahmens der Wirtschaftlichkeitsstudie für das Projekt JEK2, die von Gen Energija im Jahr 2024 erstellt wurde. Die dort erwähnten Kosten belaufen sich zwischen EUR 9,587 Mrd. für eine 1000-MW-Einheit und EUR 15,361 Mrd. für eine 1650-MW-Einheit. Die voraussichtliche Lebensdauer der Reaktoren betrage 60 Jahre und könne unter bestimmten Voraussetzungen auf 80 Jahre verlängert werden. Das Projekt werde viele wirtschaftliche Vorteile für die Region bringen, die einheimische Industrie miteinbeziehen und neue Arbeitsplätze schaffen. Der endgültige Investitionsentscheid soll 2028 gefällt werden.
Laut Vinko Planinc, Leiter des Bereichs für neue Kernkraftwerke von Gen Energija, bestätigen die Studien, dass die Auslegungen eine sichere und effiziente Integration in die bestehende Umgebung ermöglichen. Dabei würden die Anforderungen hinsichtlich Hochwasser- und Erdbebengefahr berücksichtigt und kleinere Anpassungen seien möglich. Vorgesehen sei ein Naturzugkühlturm, der ökologisch die verträglichste Lösung sei mit den geringsten Auswirkungen auf den Fluss Save und dem kleinsten CO2-Fussabdruck.
Quelle
B.G. nach Gen Energija, Medienmitteilung, 4. September 2025
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