SMR könnten mit Erdgaskraftwerken konkurrieren
Kleine, modulare Leichtwasser-Reaktorsysteme (Small Modular Reactor, SMR) können mit Erdgas konkurrieren und haben das Potenzial, Treibhausgasemissionen «bedeutend» zu verringern. Zu diesem Schluss kommt ein technischer Bericht des Energy Policy Institute at Chicago (EPIC).
Der technische Bericht des EPIC der Universität Chicago «Small Modular Reactors – Key to Future Nuclear Power Generation in the U.S.», ist eine Aktualisierung eines gleichnamigen Weissbuchs vom Juli 2011 und untersucht die Wirtschaftlichkeit der SMR. Laut der Autoren wird der erste gebaute SMR Strom zu geschätzten Kosten von USD 91–123 (CHF 85—115) je MWh erzeugen. Nach der Inbetriebnahme einer Serie von 18 baugleichen SMR könne dank der gewonnenen Erkenntnisse mit Kosten von USD 80 (CHF 75) je MWh gerechnet werden. Die Kosten je MWh würden auf geschätzte USD 61 (CHF 46) sinken, sobald der volle Lerneffekt zum Tragen gekommen sei. Das könne nach der Herstellung von 54 SMR der Fall sein, so die Autoren weiter.
Vergleich mit Erdgas
Die Studie vergleicht die Wirtschaftlichkeit des SMR mit Gaskombi-Einheiten. Da in den USA derzeit Erdgas unerwartet im Überfluss vorhanden sei, sehe sich die Kernenergie einem starken Wettbewerb gegenüber, folgern die Autoren. Die Gaspreise seien auf einen historischen Tiefstand gefallen. Die Autoren geben jedoch zu bedenken, dass der Gaspreis in der Vergangenheit erhebliche Volatilität gezeigt habe, und wahrscheinlich ähnlichen Mustern in der Zukunft folgen werde. Im Bericht gehen sie deshalb beim Erdgas von einem Stromerzeugungspreis von USD 60–80 (CHF 57–75) je MWh nach 2020 aus. Dieser Zeithorizont wurde gewählt, da dann der SMR zur Vermarktung bereit sein sollte.
Quelle
M.A. nach EPIC, «Small Modular Reactors – Key to Future Nuclear Power Generation in the U.S.», November 2011