Startschuss für neues Beschleunigerzentrum in Darmstadt

Am 7. November 2007 haben im deutschen Darmstadt Vertreter von 15 Ländern eine gemeinsame Erklärung zum Bau eines neuen internationalen Beschleunigerzentrums – der Fair – unterzeichnet. Die Einrichtung wird an die bestehende Beschleunigeranlage der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) angeschlossen.

25. Nov. 2007
Luftbild der GSI mit Fair-Fotomontage
Luftbild der GSI mit Fair-Fotomontage
Quelle: GSI

Die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung ist der Startschuss für das Beschleunigerprojekt Facility for Antiproton and Ion Research (Fair). Die Vorbereitungsarbeiten begannen 2003 mit dem grünen Licht des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Beteiligt sind auch das Bundesland Hessen sowie die Länder China, Finnland, Frankreich, Georgien, Grossbritannien, Indien, Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien und Spanien.

Die Startkosten von EUR 940 Mio. (CHF 1,55 Mrd.) trägt zu 65% das BMBF und zu 10% Hessen. Die übrigen 25% teilen sich die 14 ausländischen Partner. Nach der feierlichen Erklärung werden die Projektpartner nun ein völkerrechtliches Übereinkommen abschliessen und die Fair GmbH in Darmstadt als Projektträgerin gründen. Der Bau soll Ende 2008 beginnen. Die Inbetriebnahme ist für 2015/16 geplant. Die Gesamtkosten werden auf EUR 1,2 Mrd. beziffert.

Doppelring mit 1100 m Umfang

Das Herzstück der Fair ist ein supraleitender Doppelringsbeschleuniger mit 1100 m Umfang. An diesen schliesst sich ein komplexes System von Speicherringen und Versuchsstationen an. Der bestehende GSI-Beschleuniger wird als Vorbeschleuniger für die Ionen- und Antiprotonenstrahlen dienen, welche die Fair in unerreichter Intensität und Qualität erzeugen wird.

Mit der Fair soll Antimaterie erforscht werden, um zu verstehen, warum diese im Universum kaum vorkommt. Ein weiteres Ziel ist das bessere Verständnis von Sternexplosionen. Die Forscher wollen auch nach neuen Formen der Materie suchen, um damit dem Rätsel der dunklen Materie auf die Spur zu kommen. Sie macht über 90% der Materie im Universum aus, doch direkt beobachtet hat sie bisher noch niemand.

Quelle

P.B. nach GSI, Medienmitteilung, 7. November 2007

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft