Stellungnahme von Strahlenschutz-Fachleuten zu Japan

Der Fachverband für Strahlenschutz (FS), eine unabhängige Vereinigung der Strahlenschutzfachleute aus Deutschland und der Schweiz, hat zum Reaktorunfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi Stellung genommen. Der FS distanziert sich von teils verhältnisfremden Äusserungen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Reaktorunfalls auf die europäische Bevölkerung.

28. März 2011

Die Fachleute des Verbands halten in Ihrer Stellungnahme fest, dass Warnungen vor radiologischen Auswirkungen für die europäische Bevölkerung unangebracht sind, da «unter keinen Umständen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu rechnen ist». Besonders unangemessen finden die Experten die Aufforderungen oder Empfehlungen für den Kauf oder die Einnahme von Jod-Tabletten. Sie warnen davor, dass massive Jodzufuhr für viele Bevölkerungsgruppen gesundheitsgefährdend ist.

Flächendeckendes Frühwarnsystem

Die Fachleute erinnern daran, dass das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein umfassendes Frühwarnsystem mit 1800 Messsonden unterhält. Damit könnten bereits geringfügige Änderungen der Umweltradioaktivität flächendeckend, schnell und zuverlässig erkannt werden. Zudem halten die Strahlenschutzfachleute die in der aktuellen Berichterstattung beschriebenen Strahlenschäden nach hoher Strahlenexposition als irreführend und aus dem Zusammenhang gerissen.

Der FS gibt zu bedenken, dass sich Fehleinschätzungen möglicher Strahlenwirkungen in der Gesellschaft kontraproduktiv auswirken können. Speziell genannt werden in diesem Zusammenhang die medizinischen Bereiche Radiologie und Nuklearmedizin, wo Strahlung in erheblichem Umfang in Diagnostik und Therapie Anwendung findet und grossen Nutzen für die Patienten bedeutet.

Quelle

M.B. nach FS, Stellungnahme, 20. März 2011

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft