Strahlenschutz: Wiederaufarbeitung und direkte Endlagerung gleichwertig

Die Nuclear Energy Agency (NEA) der OECD hat in einer soeben veröffentlichten Studie die radiologischen Auswirkungen der Wiederaufarbeitung einerseits und der direkten Endlagerung von abgebranntem Kernbrennstoff anderseits auf die Bevölkerung und die Angestellten der Kernanlagen untersucht.

14. Mai 2000

Resultat: Beide Entsorgungsoptionen verursachen Strahlendosen, die auch langfristig weit unter den Grenzwerten liegen und im Vergleich zur Strahlenbelastung durch natürliche Radioaktivität unbedeutend sind. In der Untersuchung wurden keine Unterschiede festgestellt, die es rechtfertigen würden, entweder die Wiederaufarbeitung oder die direkte Endlagerung vorzuziehen. Die Studie wurde von 18 international anerkannten Experten im Auftrag der OSPAR Commission for the Protection of the Marine Environment of the North-East Atlantic erstellt.
Die Experten verglichen die radiologischen Auswirkungen der beiden Entsorgungsoptionen auf der Grundlage eines vereinfachten Brennstoffkreislaufs für einen 1000-MW-Druckwasserreaktor. Beim Wiederaufarbeitungspfad wurde angenommen, dass das abgetrennte Plutonium einmal in Form von Uran-Plutonium-Mischoxid-(Mox-)Brennstoff rezykliert wird und die bestrahlten Mox-Brennelemente ohne nochmalige Wiederaufarbeitung endgelagert werden. Die Berechnungen der radioaktiven Emissionen basieren auf den tatsächlichen Emissionen von Referenzanlagen, und die Dosis-Berechnungen wurden mit Resultaten aus bestehenden Anlagen validiert. Bei der Diskussion der Ergebnisse macht die NEA darauf aufmerksam, dass insbesondere der Anfang des Brennstoffzyklus massgebend für die Strahlendosis ist. Mit anderen Worten: Die Dosis hängt stark von den Strahlenschutzmassnahmen bei der Uranförderung, -aufbereitung und Handhabung der Uranerz-Aufbereitungsrückstände ab.

Quelle

M.S. nach NEA Communiqué, 15. Mai 2000

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