Studie zu Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf Tiefenlager

Für das BFE-Forschungsprogramm «Radioaktive Abfälle» arbeiteten im Rahmen des Schwerpunkts «Ethik und Recht» die B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung AG in Basel in Zusammenarbeit mit ihrem Mutterunternehmen, Basler & Hofmann AG, der Dr. Andreas M. Walker Strategieberatung und der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) die Studie «Gesellschaftliche Veränderung und Entsorgung radioaktiver Abfälle» aus.

Die Studie beurteilt insgesamt 15 Risiken und Chancen möglicher gesellschaftlichen Entwicklungen für die Lagerung radioaktiver Abfälle. Dazu wurden auf der Basis einer Literaturanalyse vier unterschiedliche Zustände über einen Zeitraum von 100 Jahren entwickelt: zwei mit Tiefenlager und zwei ohne. Der Zustand 1 geht davon aus, dass das Tiefenlager bereits verschlossen ist, während das Tiefenlager im Zustand 2 offen ist beziehungsweise sich in der Beobachtungsphase befindet. Im Zustand 3 gibt es aus politischen Gründen kein Tiefenlager. Im Zustand 4 schliesslich sind anstelle eines Tiefenlagers andere technische Lösungen gefunden worden.

Anschliessend untersuchten die Autoren der Studie mögliche Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf jedes dieser Szenarien und diskutierten sie mit Fachleuten. In der Publikation betonen sie, dass es sich um qualitative Beurteilungen handelt. Eine Quantifizierung der Chancen und Risiken sei aufgrund der hohen Unsicherheit solcher Zukunftsbetrachtungen nicht möglich. Hingegen können ihrer Ansicht nach ethische und gesetzgeberische Fragestellungen aufgezeigt werden.