Thinktank: Kernenergie kann eine wichtige Rolle in Entwicklungsländern spielen

Die Nuklearindustrie kann eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Entwicklungsländern spielen, indem sie zu kurz- und zu langfristigen Beschäftigungsverhältnissen, nachhaltigen Investitionen und zur Infrastrukturentwicklung beiträgt. Das schreibt das New Nuclear Watch Institute (NNWI) – ein pronuklearer Thinktank mit Sitz in London – in einem Bericht.

7. Apr. 2021

Im Bericht des NNWI wird darlegt, wie Kernkraftwerke dazu beitragen können, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen. Die Kernkraft sei eine kohlenstofffreie Stromerzeugungstechnologie, die in der Lage sei, grosse Mengen an zuverlässigen Grundlaststrom zu erzeugen, der für Entwicklungsländer, die sowohl ihre Energiesystem aufbauen als auch ihre CO2-Emissionen rasch verringern müssen, von wesentlicher Bedeutung ist.

In den USA beschäftige ein durchschnittliches 1000-MW-Kernkraftwerk über 500 Facharbeiter für ein geschätztes Gesamtarbeitseinkommen von jährlich USD 48 Mio. – dreimal mehr als ein Kohlekraftwerk derselben Grösse, so der Bericht. Abgesehen von den direkten Arbeitsplätzen könnten Kernkraftwerke die lokalen Besteuerungsgrundlagen stärken und indirekte wirtschaftliche Vorteile bieten. Diese Anlagen seien viele Jahrzehnte in Betrieb und bieten über viele Jahre hinweg Arbeitsplätze.

Laut Bericht kommen kleine, modulare und fortgeschrittene Reaktoren noch vor Ende dieses Jahrzehnts auf den Markt. Sie hätten das Potenzial, an unterschiedlichsten Standorten eingesetzt zu werden, von denen einige für Grosskraftwerke ungeeignet wären. Sobald sie verfügbar seien, könnten sie mit zunehmender Erzeugung dazu beitragen, die Stromkosten zu senken.

Der Bau neuer Kernkraftwerke wirke sich auch positiv auf die lokale Wirtschaft aus, so der Bericht weiter. Zu Spitzenzeiten würden 3500 Arbeiter für den Bau eines Kernkraftwerks benötigt. Ein einzelnes Werk benötige rund 340ʼ000 m3 Beton und 66ʼ000 t Stahl, was den Lieferanten dieser Materialien einen erheblichen Schub verleihe.

Das Bericht stellt ausserdem fest, dass die Kernenergie im Gegensatz zu einigen auf fossilen Brennstoffen basierenden Industrien eine saubere Technologie ist, die keine nachteiligen Auswirkungen auf die Luftqualität und sehr hohe Sicherheitsstandards hat. «Investitionen in saubere Energie könnten und sollten an der Spitze der wirtschaftlichen Erholung nach der Überwindung der Coronavirus-Krise stehen. Die lange Lebensdauer von Kernkraftwerken macht sie zu stabilen Arbeitgebern, die hochqualifizierte und hochbezahlte zuverlässige Arbeit mit hervorragenden Chancen für Frauen bieten.»

Das NNWI lancierte im Februar 2021 eine neue Initiative namens «Yes to Nuclear Perspectives». Es untersucht, wie die Nuklearwissenschaft und -technologie die Menschen bei der Erreichung der 17 UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung bis 2030 unterstützen kann. Jeden Monat stellt das NNWI ein Ziel oder mehrere Ziele für nachhaltige Entwicklung im Rahmen einer Branchen- und einer Länderperspektive dar.

Quelle

M.A. nach NucNet, 30. März 2021, und NNWI, «Decent Work and Economic Growth», März 2021

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