Türkei: Akkuyu auf Kurs

Anfang Dezember 2012 haben sich der russische Präsident Wladimir Putin und der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan in Istanbul zu Gesprächen über die wirtschaftliche Zusammenarbeit unter anderem im Energiesektor getroffen. Die Türkei will in die Nutzung der Kernenergie einstiegen und an ihrer Südküste vier Kernkraftwerkseinheiten russischer Bauart errichten lassen.

17. Dez. 2012
Der russische Präsident Wladimir Putin (links) und der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan rücken wirtschaftlich und energiepolitisch zusammen.
Der russische Präsident Wladimir Putin (links) und der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan rücken wirtschaftlich und energiepolitisch zusammen.
Quelle: Russische Regierung

Putin erklärte bei seinem Besuch, dass Russland mit der Türkei Kooperationsabkommen auf wirtschaftlicher wie auch auf technologischer Ebene für den Zeitraum bis 2015 abgeschlossen hat. Er gab zu verstehen, dass die Türkei auf ihren Nachbarn zählen könne, was Energieversorgungsfragen betreffe. Putin erwähnte ausdrücklich das türkisch-russische Kernkraftwerksprojekt am Standort Akkuyu, wo bis in rund zehn Jahren vier fortgeschrittene Druckwasserreaktoren des russischen Typs WWER-1200/491 ihren Betrieb aufnehmen sollen. Das Kernkraftwerk wird zu Beginn vollständig im Besitz Russlands sein. Es ist jedoch vorgesehen, dass Russland zu einem späteren Zeitpunkt bis zu 49% an einen oder mehrere Investoren verkauft.

Die Projektkosten werden auf USD 20 Mrd. (CHF 18,6 Mrd.) veranschlagt und zu 100% von Russland getragen. Gemäss Putin soll mindestens ein Viertel dieser Summe für die Schaffung von Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Die Arbeiten verliefen bisher nach Plan und es habe keine Verzögerungen oder Unterbrüche gegeben. Putin sieht keine Hürden beim Bau der vier Einheiten. Der Aufbau einer High-Tech-Industrie und der Erwerb von Know-how bedürfen jedoch besonderer Anstrengungen, so Putin.

Quelle

M.B. nach russischer Regierung, Medienmitteilung, 3. Dezember 2012

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