UK: Darlehen für nukleares Fertigungsunternehmen
Die britische Regierung gewährt der Sheffield Forgemasters International Ltd. (SFIL) ein Darlehen in der Höhe von GBP 80 Mio. (CHF 130 Mio.), um eine neue Fabrik zur Herstellung sehr schwerer Schmiedeteile für nukleare und andere Anwendungen zu bauen.
Laut Regierung ist der Entscheid, die SFIL zu unterstützen Teil einer «strategischen Intervention». Mit dem Darlehen soll eine nukleare Lieferkette aufgebaut werden, die die Nachfrage an Schmiedeteile für die geplanten Kernkraftwerke in Grossbritannien deckt und weltweit um Bestellungen konkurriert.
Das Abkommen, das noch die Due-Diligence-Prüfung bestehen muss, umfasst ein Darlehen von GBP 80 Mio. und ermöglicht der SFIL den Bau einer 15’000-t-Presse und einer Endbearbeitungswerkstatt. Das Darlehen schliesst private Finanzierungshilfen mit ein.
Mit dem Darlehen wird das Unternehmen weltweit erst das zweite, das mit der erforderlichen nuklearen Akkreditierung die grössten Schmiedeteile herstellen kann, die zur Fertigung entscheidender Komponenten der zivilen Nuklearindustrie nötig sind. Derzeit können solche Teile nur in Japan hergestellt werden.
Beim Besuch der SFIL am 18. März 2010 erklärte Handelsminister Peter Mandelson: «Dies stellt nicht nur eine Unterstützung für ein einzelnes Unternehmen dar. Heute kündigen wir eine Investitionsbereitschaft an, die Grossbritannien zu einem führenden Anbieter in der nuklearen und CO2-armen Lieferkette macht.» Laut SFIL wird sich die Nachfrage nach schweren Schmiedeteilen bis 2020 auf 70’000 t erhöhen – also mehr als verdreifachen – und weltweit könnten über dieselbe Zeitspanne nur 59’000 t geliefert werden.
NIA: wegweisender Vertrauensbeweis für Fertigungsindustrie
Die Nuclear Industry Association (NIA) begrüsste den Regierungsentscheid, die SFIL finanziell zu unterstützen. Dies sei ein sehr beruhigendes Zeichen der Bereitschaft auf höchstem Niveau die britische Industrie zu stärken.
Quelle
M.A. nach SFIL, Medienmitteilung, 17. März, und NucNet, 16. März 2010