Umfrage: «Deutsche Energiewende kein Vorbild für die Welt»

Eine Umfrage des Weltenergierates - Deutschland hat ergeben, dass die Mehrheit der Mitgliedstaaten des Weltenergierates die deutsche Energiewende nicht als Vorbild betrachtet. Keiner der Befragten hält es für möglich, dass Deutschland den Zeitplan seiner Energiewende einhalten kann. Etwa drei Viertel erwarten eine Schwächung der Wirtschaftskraft bis 2020 und gut 60% rechnen mit erhöhten Gefahren für die Versorgungssicherheit Europas.

24. Okt. 2011

Am 10. Oktober 2011 publizierte der Weltenergierat - Deutschland die Ergebnisse einer Umfrage unter den 93 Mitgliedsstaaten des Weltenergierates. 21 Länder nahmen daran teil, davon 14 europäische. Die Umfrage war in drei Fragekomplexe gegliedert:

  1. Wird die Energiewende gelingen und welche Effekte werden für Deutschland erwartet?
    Alle Befragten rechneten mit Verzögerungen im Zeitplan der Energiewende. Gut zwei Drittel glaubten, Deutschland könne seine Ziele ganz oder teilweise – in jedem Fall aber verspätet – erreichen. 76% gingen davon aus, dass die deutsche Wirtschaftskraft kurz- bis mittelfristig (bis 2020) geschwächt werde, und knapp die Hälfte rechnete mit einer langfristigen Schwächung. Ein Drittel hielt langfristig eine Stärkung für möglich. Dass Deutschland seine CO2-Ziele bis 2020 erreiche, glaubte genau die Hälfte der Befragten.
  2. Welche internationalen Auswirkungen hat der deutsche Weg?
    62% der Befragten sahen in der deutschen Energiewende eine erhöhte Gefährdung der europäischen Versorgungssicherheit. Keines der befragten Länder rechnete mit tieferen Strompreisen; 29% erwarteten um 10% höhere Preise, 24% glaubten, dass die Strompreise um 10 bis 20% steigen, und 14% gingen von Preissteigerungen über 20 % aus.
  3. Deutschland, ein nachahmenswertes Vorbild?
    Alle Befragten lehnten es ab, dass ihr Land den deutschen Politikansatz vollständig übernehme, und gut 80% lehnten diesen auch als Blaupause ab. 62% konnten sich vorstellen, einzelne Massnahmen der Energiewende in ihrem Land umzusetzen. Am häufigsten genannt wurden der Ausbau der erneuerbaren Energien und die CO2-Minderung. 38 % der Länder hielten die ökonomischen und technischen Voraussetzungen, dem deutschen Weg zu folgen, für gegeben.

Quelle

M.Re. nach Weltenergierat - Deutschland, Medienmitteilung vom 10. Oktober 2011

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft