Umfrage in Schweden: «Nie dagewesene hohe Unterstützung für die Kernenergie»

Fast die Hälfte der Schweden würde laut einer neuen Meinungsumfrage des Analyse- und Forschungsunternehmen Novus neue Kernkraftwerke in Betracht ziehen. Laut der Umfrage wollen 46% der Befragten die Kernkraft weiterhin nutzen und gegebenenfalls neue Reaktoren bauen. Mehr als die Hälfte der Befragten, 57%, sind der Meinung, dass die Kernkraft ein Instrument zur Erreichung der Klimaziele sein kann.

6. Juli 2021

Novus führt jedes Jahr eine Meinungsumfrage über die Einstellung der schwedischen Bevölkerung zur Kernenergie durch. Die Umfragen werden von Analysgruppen in Auftrag gegeben, einem Netzwerk von Experten und Forschern aus dem Energiebereich, der Atomindustrie und der Wissenschaft.

«Die aktuelle Umfrage vom Mai 2021 zeigt eine noch nie dagewesene hohe Unterstützung für die Kernenergie. Wir haben die gleichen Fragen und die gleichen Antworten seit 2006. Diesmal haben 46% geantwortet, dass sie die Kernkraft weiterhin nutzen und, wenn nötig, neue Reaktoren bauen wollen, wird Mattias Lantz, Forscher an der Universität Uppsala und Vorsitzender von Analysgruppen, in einer Mitteilung zitiert.

Laut der jüngsten Umfrage wollen 46% der Befragten die Kernkraft weiter nutzen und bei Bedarf neue Reaktoren bauen, 31% wollen die vorhandenen Reaktoren nutzen, aber keine neuen bauen, 10% sind unentschlossen und 14% wollen den Ausstieg aus der Kernkraft durch politische Entscheidungen.

Die Befragten in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen waren früher skeptischer gegenüber der Kernenergie, doch seit einigen Jahren ist ihre Unterstützung gestiegen. In der aktuellen Umfrage sind es 37%, die bei Bedarf neue Reaktoren bauen wollen, 34% wollen die bestehenden Reaktoren weiter nutzen, aber keine neuen bauen, 18% sind unentschlossen und 10% befürworten den Ausstieg aus der Kernkraft durch politische Entscheidungen.

«Ein bemerkenswerter Trend ist, dass der Anteil in der jüngeren Altersgruppe, der den Ausstieg aus der Kernkraft durch politische Entscheidungen will, in vier Jahren von 30% auf 10% gesunken ist. Meine Vermutung ist, dass die jüngere Gruppe erkennt, dass jedes Kilogramm Kohlendioxid im Klimaproblem wichtig ist und wir deshalb keine wertvolle Zeit mit dem Abschalten voll funktionsfähiger Reaktoren auf Vorrat verschwenden können, sagt Mattias Lantz.

In einer anderen Frage sagen 57% der Befragten, dass die Kernenergie teilweise oder vollständig zur Erreichung der Klimaziele beitragen kann, während 21% «nur in geringerem Masse oder gar nicht» antworteten.


Erstwähler 2022 über Kernkraft und die Klimaziele

Auf die Frage, ob die Kernenergie ein Instrument zur Erreichung der Klimaziele sein kann, antworten 58% der Erstwähler mit ja und 23% mit nein. «Der Anteil der Unentschlossenen unter den Erstwählern war relativ hoch, als wir diese Frage 2019 zum ersten Mal gestellt haben. Seitdem ist der Anteil derjenigen, die die weitere Nutzung der Kernenergie befürworten und sie als Werkzeug in der Klimaherausforderung sehen, gestiegen», sagt Mattias Lantz.

Quelle

S.D. nach Analysgruppen, Medienmitteilung, 27. Juni 2021

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