Umweltverträglichkeitsprüfung für australisches Endlager
Der bevorzugte Standort des geplanten nationalen Endlagers für schwachradioaktive Abfälle in Australien und zwei Ausweichstandorte sollen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen werden, bevor die endgültige Standortwahl erfolgen kann.
Dies entschied Ende Januar 2001 der australische Minister für Industrie, Wissenschaft und Rohstoffe, Senator Nick Minchin. Das Verfahren wird rund ein Jahr dauern.
Der Entscheid schliesst eine acht Jahre lange Suche ab. Dabei schälte sich ein Standort bei Everts Field West im militärischen Sperrgebiet Woomera als erste Wahl heraus. In seiner Nähe besteht bereits ein Zwischenlager und er liegt auf einer flachen, wüstenartigen Hochebene. Bei der Auswahl wurden die strengsten wissenschaftlichen Anforderungen angewandt und alle in der Region Betroffenen ausführlich angehört. Der Standort erfüllt die Kriterien für die oberflächennahe Entsorgung radioaktiver Abfälle in Australien, die der National Health and Medical Research Council aufgestellt hat. Bei der Evaluation wurden an drei Orten Probebohrungen abgeteuft. Der Untergrund des Vorzugsstandorts besteht aus Lehm.
Das vorgesehene Endlager wird nur feste, in Stahl- und Betonbehälter eingeschlossene Abfälle aufnehmen, die in Gräben eingelagert und zugedeckt werden sollen. Das Gesamtvolumen wird auf unter 10'000 m3 geschätzt. Die UVP soll unter anderem abklären, ob der Bau eines Endlagers die Nutzung des Gebiets für andere Tätigkeiten beeinträchtigen könnte. Nach der UVP wird noch eine eigentliche Standort-, eine Bau- und eine Betriebsgenehmigung einzuholen sein.
Quelle
P.B. nach Medienmitteilung von Senator Nick Minchin, 24. Januar 2001