Update: Erdbeben in Japan

Das Erdbeben der Stärke 9 vom 11. März 2011 hat zur Schnellabschaltung der Kernkraftwerke im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu geführt. Das Epizentrum lag rund 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio.

15. März 2011

Betroffen sind vier Kernkraftwerke mit insgesamt 14 Einheiten an vier Standorten: sechs Blöcke in Fukushima-Daiichi (Fukushima-I), vier in Fukushima-Daini (Fukushima-II), drei in Onagawa sowie eine in Tokai. In den nicht-nuklearen Bereichen von Fukushima-Daini und Onagawa brachen Feuer aus, die indessen rasch gelöscht waren. In der Einheit 1 von Fukushima-Daini wurde zunächst ein Verlust von Reaktorkühlwasser festgestellt. Am Standort Fukushima-Daiichi, wo auch der Tsunami Schäden anrichtete, kam es zu gravierenden Problemen mit der Notstrom- und Kühlwasserversorgung besonders der Blöcke 1–3. Die Blöcke 4–6 waren schon vor dem Beben abgeschaltet. Die fehlende Kühlung führte trotz Bemühungen, mit dem einzig verfügbaren Meerwasser zu Brennstoffschäden in den Reaktoreinheiten 1, 2 und 3. Wasserstoff wurde freigesetzt, der detonierte und die äusseren Reaktorgebäude aufriss. In der schon vor der Naturkatastrophe abgeschalteten Einheit 4 brach am 15. März ein Brand im Bereich des Zwischenlagers für bestrahlten Brennstoff aus und grössere Mengen radioaktive Stoffe traten ins Freie, die je nach Windrichtung Menschen auf dem Gelände wie auch die Bevölkerung in der Umgebung gefährdeten. Diese war schon vorsorglich nach und nach evakuiert worden. Die japanischen Behörden meldeten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) das Ereignis in Fukushima-Daiichi-1 provisorisch als «Unfall mit lokaler Auswirkung». Das entspricht der Stufe 4 auf der von 0 bis 7 reichenden internationalen Störfallbewertungsskala Ines. Die Ereignisse bei den anderen Einheiten an den Standorten Fukushima-Daiichi, Fukushima-Daini und Onagawa sind zwar gemeldet, aber noch nicht klassiert.

Quelle

M.A./P.B.

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