US-Kernenergie-Renaissance hat Folgen für Gasindustrie

Das US Gas Research Institute (GRI) hat seine Prognosen für die Wachstumsaussichten der Erdgasindustrie nach unten korrigiert – basierend auf einer Neubeurteilung der Aussichten für die Atomenergie.

19. Jan. 2000

Das GRI passt seine Annahmen einerseits aufgrund der zunehmenden Wertschätzung der Atomenergie bei der Bewältigung der durch die weltweite Klimaänderung verursachten Probleme an, andererseits aufgrund der Tatsache, dass einige Kernkraftwerksbetreiber jetzt aggressiv Werke aufkaufen zu Preisen, die erheblich unter dem Buchwert oder dem Preis für Neuanlagen liegen. Ebenso wurde festgestellt, dass mehrere Kernkraftwerksbetreiber um die Erneuerung der Betriebsbewilligung nachgesucht haben und die Administration Clinton deren stillschweigende Genehmigung signalisiert hat. Das GRI nimmt an, dass nach den ersten genehmigten Lizenzerneuerungen eine beträchtliche Anzahl weiterer Gesuche folgen wird.
Das GRI geht jedoch nach wie vor davon aus, dass keine neuen Kernkraftwerke gebaut werden, da dies der Öffentlichkeit noch immer schwer zu verkaufen sei. Basierend auf dieser Annahme erwartet das Institut, dass in den USA 19'700 MW Nuklearkapazität (von insgesamt 96'800 MW) bis ins Jahr 2015 stillgelegt werden. Generell sagt der Bericht eine jährliche Wachstumsrate von 1,3% für den gesamten US-Energieverbrauch bis ins Jahr 2015 und eine solche von 2,6% für Erdgas voraus. Der Anteil des Erdgases am Gesamtenergieverbrauch würde somit von 23% im 1998 auf mehr als 28% im Jahr 2015 steigen.

Quelle

M.E. nach NucNet vom 20. Januar 2000

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