US-Performance 1998 besser als je zuvor
Die Aussichten für die Kernenergie in den USA sind heute so gut wie nie seit 1979, dem Jahr des Three-Mile-Island-Unglücks.
Mit dieser Feststellung hat ein Mitglied der US Nuclear Regulatory Commission (NRC), Jeffrey Merrifield, die Auswertung der Leistungsdaten für 1998 an der Jahrestagung der American Nuclear Society in Boston Anfang Juni 1999 zusammengefasst. Alle zehn sogenannten Performance-Indikatoren wiesen darauf hin, dass die Kernkraftwerke besser arbeiteten als je zuvor. Entsprechend wirtschaftlich seien die Einheiten. Aber auch die Aufsichtsbehörde mache Fortschritte. Die Abwicklung der Bewilligungsverfahren zur Lebensdauerverlängerung der beiden Piloteinheiten Oconee und Calvert Cliffs werde höchstens 25 Monate dauern und damit schneller als anfangs geplant noch dieses Jahr abgeschlossen. Die Behandlung der nachfolgenden Gesuche werde weniger lange dauern.
Acht der vom Institute of Nuclear Power Operations (INPO) zusammengestellten Performance-Indikatoren haben im letzten Jahr im Durchschnitt über alle in Betrieb stehenden amerikanischen Einheiten gemittelt die für das Jahr 2000 gesetzten Zielvorgaben bereits erreicht oder sogar übertroffen. Die schon in den Jahren zuvor erreichte Performance ist damit bestätigt und sogar nochmals verbessert worden. Die mittlere Arbeitsausnutzung lag bei 87,0% und der Produktionsverlust durch ungeplante Abschaltungen sank auf 3,9%; das Ziel für das kommende Jahr ist 3,0%. Die Verfügbarkeit ausgewählter Stand-by-Sicherheitssysteme erreichte hohe 98% bei 2000 Testanforderungen. Die Anzahl ungeplanter Schnellabschaltungen betrug wie 1997 0,0. Ebenfalls traten in 85% der Anlagen keine Brennstoffdefekte auf. Der thermische Wirkungsgrad konnte weiter verbessert werden. Deutlich günstiger als die Zielvorgaben für 2000 fielen die kumulierte Kollektivdosis und die Menge radioaktiver Abfälle sowohl bei den Druck- wie bei den Siedewasserblöcken aus. Der langfristig befriedigende Trend der für die Sauberkeit der Kreisläufe und Korrosion charakteristischen chemischen Parameter wurde bestätigt: 59% der Anlagen erfüllen jetzt die von der INPO empfohlenen Richtwerte. Nicht unwichtig ist schliesslich auch die tiefe und nochmals gesenkte Zahl konventioneller Arbeitsunfälle an den Nuklearstandorten.
Bei der Bewertung der Zahlen waren sich die Betreiber und die Behörde einig. Die beeindruckenden Verbesserungen seien das Ergebnis einer völlig gewandelten, auf Zusammenarbeit hinzielenden Beziehung zwischen beiden Seiten.
Quelle
P.B. nach Nuclear News, Mai 1999, und Nucleonics Week, 7. Juni 1999