USA: DOE gibt erste Auswahl für Pilotreaktor-Programm bekannt

Das amerikanische Departement of Energy (DOE) hat elf fortgeschrittene Reaktorprojekte für das Nuclear Reactor Pilot Program ausgewählt. Ziel des Programms ist es, dass mindestens drei dieser kleinen, modularen Reaktoren innerhalb eines Jahres kritisch werden. Die Projekte sollen zu Demonstrationszwecken ausserhalb der nationalen Labore realisiert werden.

18. Aug. 2025
Der geplante Integral Molten Salt Reactor (IMSR) auf dem Rellis-Campus des Texas A&M University System
Terrestrial Energy gehört zu den elf ausgewählten Unternehmen im Rahmen des Nuclear Reactor Pilot Program. Sein Integral Molten Salt Reactor (IMSR) könnte auf dem Rellis-Campus des Texas A&M University System gebaut werden.
Quelle: Terrestrial Energy

Die Trump-Regierung will die USA wieder als führende Nation in der Kerntechnik etablieren. Im Rahmen des Executive Order von Präsident Donald Trump «Reforming Nuclear Reactor Testing at the Department of Energy» wurde im Juni 2025 das Nuclear Reactor Pilot Program mit einer Ausschreibung lanciert. Es soll die Erprobung fortgeschrittener Reaktorauslegungen beschleunigen, die vom DOE an Standorten ausserhalb der nationalen Labore genehmigt werden. Ziel ist es, dass mindestens drei der jetzt elf ausgewählten Testreaktoren bis zum 4. Juli 2026 erste Kritikalität erreichen. Zu den fortgeschrittenen Reaktoren zählen für das DOE, Reaktoren der Generation IV, kleine, modulare Reaktoren (SMRs) und Mikroreaktoren. «Die Vielfalt der eingereichten Anwendungen zeigt die bemerkenswerte Breite an Innovation und Einfallsreichtum bei amerikanischen Reaktorentwicklern», erklärte das DOE.

Zu den zehn ausgewählten Unternehmen gehören:

  • Aalo Atomics
  • Antares Nuclear
  • Atomic Alchemy
  • Deep Fission
  • Last Energy
  • Natura Resources
  • Oklo (zwei Projekte)
  • Radiant Industries
  • Terrestrial Energy
  • Valar Atomics

«Diese Unternehmen haben das Ziel, bis zum Unabhängigkeitstag sicher die Kritikalität zu erreichen, und das Energieministerium wird alles tun, um sie dabei zu unterstützen», sagte der stellvertretende Energieminister James P. Danly. Jedes Unternehmen ist für alle Kosten im Zusammenhang mit der Planung, dem Bau, Betrieb und der Stilllegung seiner Testreaktoren selbst verantwortlich. Die Beantragung einer Genehmigung beim Department of Energy (DOE) gemäss dem Atomic Energy Act ermöglicht es, private Finanzierung zu erhalten und von einem beschleunigten Weg für zukünftige kommerzielle Zulassungsverfahren zu profitieren.

Die ausgewählten Auslegungen sollen nicht zur Stromproduktion eingesetzt werden, sondern Forschungs- und Demonstrationszwecken dienen. Da die Realisierung ausserhalb der nationalen Labore erfolgt, kann das DOE diese sogenannten qualifizierte Testreaktoren selbst in einem vereinfachten Genehmigungsverfahren autorisieren. Ein langwieriges Zulassungsverfahrens durch die Nuclear Regulatory Commission (NRC) ist somit nicht notwendig.

Quelle

M.A./B.G. nach DOE, Medienmitteilung Ausschreibung, 18. Juni 2025; sowie Medienmitteilung und Website zum Reaktor-Pilotprogramm, 12. August 2025

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