USA: DOE wählt vier Hersteller für Brennstoffe fortgeschrittener Reaktoren aus

Das amerikanische Department of Energy (DOE) hat vier Unternehmen ausgewählt, um neue Produktionslinien für Brennstoffe für fortgeschrittene Reaktoren aufzubauen. Dieses «Fuel Line Pilot Program» des DOE, treibt die Schaffung einer unabhängigen, inländischen Brennstoffversorgung voran, zum Beispiel für Triso- und Flüssigsalzbrennstoffe.

9. Okt. 2025
Triso-Brennstoffpartikel im Grössenvergleich
Störfalltolerante Triso-Brennstoffpartikel von Standard Nuclear.
Quelle: Standard Nuclear via Businesswire

Das DOE hatte bereits Anfang August 2025 Standard Nuclear als erstes Unternehmen für sein Pilotprogramm zur Herstellung von Kernbrennstoff für fortgeschrittene Reaktoren ausgewählt. Das Unternehmen soll Anlagen zur Produktion von Triso-Brennstoff (tristructural-isotropic fuel) errichten und betreiben. Zur Umsetzung dieses Ziels in den USA kündigten Standard Nuclear und Framatome im September die Gründung des Joint Ventures Standard Nuclear–Framatome (SNF) an. Die Produktion soll 2027 beginnen und jährlich zwei Tonnen Triso-Brennstoff liefern.

Nun hat das DOE in einer zweiten Runde seines Fuel Line Pilot Program vier weitere Hersteller für den Bau und Betrieb zusätzlicher Brennstofflinien ausgewählt: Oklo Inc., Terrestrial Energy Inc., Triso-X LLC und Valar Atomics Inc. Sie sollen die Versorgung der Reaktoren der Generation IV mit fortgeschrittenen Brennstoffen sicherstellen, die Teil des «Nuclear Reactor Pilot Program» des DOE sind. Oklo, Terrestrial Energy und Valar Atomics gehören zu den zehn Unternehmen, die für dieses Pilotprogramm ausgewählt wurden. Das DOE will unter eigener Aufsicht die Einführung fortgeschrittener Demonstrationsreaktoren beschleunigen. Mindestens drei Reaktoren des Pilotprogramms sollen bis zum 4. Juli 2026 erste Kritikalität ausserhalb der nationalen Labore erreichen.

Die vier Brennstoffprojekte im Überblick

Oklo (Kalifornien) wird drei neue Produktionsstätten errichten, um metallischen Haleu-Brennstoff für seine flüssigmetallgekühlten Schnellen Reaktoren Aurora und Pluto sowie ev. fremde Reaktoren bereitzustellen. Terrestrial Energy (North Carolina) entwickelt eine modulare Produktionslinie zur schrittweisen Demonstration der Herstellung von im Flüssigsalz gelöstem Brennstoff für seinen Integral Molten Salt Reactor (IMSR). Triso-X (Tennessee), eine Tochtergesellschaft von X-Energy, plant den Aufbau und Betrieb einer zusätzlichen Triso-Brennstoffherstellungsanlage im Labormassstab. Sie dient der Erprobung im Pilotmassstab, der Schulung und der Systemvalidierung zur Unterstützung der kommerziellen Anlage TX-1. Valar Atomics (Kalifornien) will Triso-Brennstoff für den geplanten gasgekühlten Hochtemperaturreaktor Ward250 und ev. weitere solche Reaktoren bereitstellen.

Die ausgewählten Unternehmen sind verpflichtet, Bau, Betrieb und Rückbau der Anlagen vollständig selbst zu finanzieren. Auch die Beschaffung des nuklearen Ausgangsmaterials liegt in ihrer Verantwortung. Ein Zugang zu High-Assay Low-Enriched Uranium (Haleu, Gehalt an spaltbarem Uran-235 zwischen 5% und 20%) kann über das Haleu Availability Program des DOE beantragt werden.

Quelle

B.G. nach Framatome, Medienmitteilung, 30. September 2025; sowie DOE, Medienmitteilungen, 30. September, 12. August, 4. August und 18. Juni 2025

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