USA: erste Bauarbeiten für das weltweit erste Fusionskraftwerk von Helion Energy

Das amerikanische Unternehmen Helion Energy hat mit den vorbereitenden Bauarbeiten für seine erste kommerzielle Fusionsanlage «Orion» in Malaga im Bundesstaat Washington begonnen. Die Anlage mit einer geplanten elektrischen Leistung von 50 MW soll ab 2028 Strom an Microsoft-Rechenzentren liefern. 

6. Aug. 2025
Betonierarbeiten auf Gelände
Helion Energy hat in Malaga (Washington) mit vorbereitenden Bauarbeiten für das geplante Fusionskraftwerk Orion begonnen.
Quelle: Helion Energy

Helion hat laut Mitteilung vom 30. Juli 2025 mit ersten Erschliessungsarbeiten auf dem Gelände in Malaga (Washington) begonnen. Diese umfassen Erdarbeiten und bauliche Standortvorbereitungen; der eigentliche Baustart des Fusionsreaktors steht somit noch bevor. «Helion wird die noch verbleibenden Schritte des Genehmigungsverfahrens durchlaufen, um ein kommerzielles Fusionskraftwerk an diesem Standort zu bauen und zu betreiben», schrieb Helion. Das Gelände in Malaga kann an eine bestens ausgebaute Netzinfrastruktur angeschlossen werden. Laut Helion verfügt das Projekt als erstes Fusionskraftwerk über eine Umweltgenehmigung mit positiver Bewertung und erfährt eine breite öffentliche Unterstützung.

Bereits 2023 unterzeichnete Helion mit Microsoft die weltweit erste Stromkaufvereinbarung (Power Purchase Agreement, PPA) für Strom aus einem Fusionskraftwerk. Ab 2028 sollen mindestens 50 MWe bereitgestellt werden, vor allem zur Versorgung von Microsoft-Rechenzentren. Die Finanzierung des Projekts sicherste sich Helion Anfang 2025 durch eine Series-F-Finanzierungsrunde in Höhe von USD 425 Mio. Zu den Investoren zählen Lightspeed Venture Partners, SoftBank, Sam Altman (OpenAI) und weitere namhafte Technologie- und Nachhaltigkeitsfonds. Bisher wurden über USD 1 Mrd. in Helion investiert. Das Unternehmen wird mit USD 5,4 Mrd. bewerte.

Fusionskonzept und Entwicklungsstrategie von Helion

Um schnelle Entwicklungsfortschritte hin zur Kommerzialisierung zu erzielen, setzt Helion auf viele Iterationen und Tests. Mit Trenta, dem Fusionsprototyp der sechsten Generation, erreichte Helion als erstes Privatunternehmen eine Brennstoffplasmatemperatur von 100 Mio. °C – ein Wert, der allgemein als Voraussetzung für den Betrieb eines kommerziellen Fusionskraftwerks gilt. Der Nachfolger Polaris, Prototyp der siebten Generation, soll erstmals Elektrizität aus Fusion erzeugen.

Helion verfolgt einen Ansatz mit Magneto-Inertial Fusion (MIF), der Elemente des magnetischen und trägen Plasmaeinschlusses kombiniert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fusionskonzepten nutzt Helion keine Dampfturbine zur Stromerzeugung: Stattdessen wird die im Plasma entstehende Energie direkt durch elektromagnetische Induktion in elektrischen Strom umgewandelt.

Quelle

B.G. nach Helion Energy, Medienmitteilung und Artikel, 30. Juli 2025, sowie Artikel, 28. Januar 2025

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