USA: Kommerzialisierung der Urananreicherung mit Laserverfahren

Das Joint Venture Global Laser Enrichment (GLE) hat mit zwei amerikanischen Energieunternehmen unverbindliche Absichtserklärungen unterzeichnet. Damit soll die Kommerzialisierung der Urananreicherung mit dem Silex-Laserverfahren unterstützt werden. Ebenfalls könnten die USA dadurch einen Teil der nuklearen Lieferkette diversifizieren.

13. Juli 2022
Anreicherung mit Laserlicht
Mit der Laseranreicherungstechnologie von Silex kann aus abgereicherten Uranabfällen neues Uran für Kernreaktoren hergestellt werden.
Quelle: Silex Systems Ltd

Die Global Laser Enrichment (GLE) ist ein Joint Venture zwischen der Silex Systems Ltd (Silex) und der kanadischen Uranproduzentin Cameco Cooperation. GLE besitzt die Exklusivlizenz für die Urananreicherungstechnologie mit Laserlicht, die in Australien von Silex erfunden wurde. Silex steht für «Separation of Isotopes by Laser Excitation», also Isotopentrennung durch Laseranregung.

Um eine Zusammenarbeit bei der Kernbrennstofflieferkette zu prüfen, hat GLE mit zwei Energieunternehmen der USA unverbindliche Absichtserklärungen abgeschlossen: am 2. Juni 2022 mit Constellation Energy Generation und am 4. Juli 2022 mit Duke Energy Carolinas und Duke Energy Progress. Diese besitzen oder betreiben mehrere Kernkraftwerke. «In der Absichtserklärung werden Schlüsselbereiche für eine mögliche Zusammenarbeit genannt, darunter die Unterstützung der Einführung der Silex-Laseranreicherungstechnologie durch GLE in den USA und eine potenzielle Beschleunigung der Kommerzialisierungszeitpläne», schreibt GLE. Die USA werde dabei von einer Diversifizierung durch Versorgung mit einheimischem Uran sowie durch inländische Uranumwandlungs- und Anreicherungsfähigkeiten und -kapazitäten profitieren, so GLE.

Abfälle aus der Urananreicherung als neuer Rohstoff
In der Kernbrennstofflieferkette würden sich durch den globalen Klimawandel und den Ukraine-Krieg neue Möglichkeiten eröffnen, die GLE nutzen wolle. Mit der Silex-Technologie könne Uran in verschiedenen Formen hergestellt werden, was die Abhängigkeit der USA von Kernbrennstoffimporten verringern könnte. GLE wolle wie folgt aktiv werden:

  • Verarbeitung von Tails zur Herstellung von UF6 mit einem natürlichen Uran-235-Gehalt von zirka 0,7%, was den Engpass bei der Konversion zu UF6 verringert;
  • Aufbau von Anreicherungskapazitäten für die Produktion von schwach angereichertem Uran (LEU; Uran-235-Gehalt zwischen 3% und 5%) und schwach angereichertem Uran plus (LEU+, Uran-235-Gehalt bis zu 10%); und
  • Aufbau zusätzlicher Kapazitäten zur Herstellung von hochangereichertem Uran (High-Assay Low Enriched Uranium, HALEU, Uran-235-Gehalt bis 19,9%) für die nächste Generation fortgeschrittener kleiner, modularer Reaktoren (SMR).

Als Ausgangsmaterial für die Silex-Laseranreicherung dienen Tails des amerikanischen Department of Energie (DOE), die in grossen Mengen vorhanden sind. Tails sind Überresten aus der Urananreicherung, die aus abgereichertem Uran bestehen, aber noch immer einen Uran-235-Gehalt von 0,2% bis 0,3% enthalten.

Mehr Informationen zu Tails und zur Silex-Technologie

Quelle

B.G. nach Silex, Medienmitteilungen, 2. Juni und 4. Juli 2022

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