USA: Oklo legt Projektplan zur Vorlizenzierung der Brennstoffrecyclinganlage vor

Der amerikanische Reaktorentwickler Oklo hat bei der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) einen Lizenzierungsprojektplan für seine Brennstoffrecyclinganlage eingereicht. Darin legt Oklo der Nuklearaufsichtsbehörde seine Pläne für Aktivitäten im Rahmen der Vorlizenzierung der Anlage dar.

3. Feb. 2023
Aurora Powerhouse des Reaktor- und Brennstoffentwicklers Oklo
Der Mikroreaktor Aurora Powerhouse von Oklo benötigt Haleu als Brennstoff. Diesen Brennstoff will Oklo in seiner Brennstoffrecyclinganlage selbst herstellen und damit auch weitere fortgeschrittene Reaktoren versorgen. Den Projektplan zur Vorlizenzierung der Brennstoffrecyclinganlage hat Oklo nun bei der amerikanischen Nuklearaufsichtsbehörde NRC vorgelegt.
Quelle: Oklo via Businesswire

Oklo beabsichtigt für seine Brennstoffrecyclinganlage eine Vorlizenzierung durchzuführen, also deren Auslegung vor dem eigentlichen Zulassungsverfahren von der NRC prüfen zu lassen. Details zu den notwendigen Vorlizenzierungsaktivitäten beschreibt Oklo in einem Lizenzierungsprojektplan (Licensing Project Plan, LPP) der nun bei der NRC eingereicht wurde. Dies gab das Unternehmen am 25. Januar 2023 bekannt.

«Die Durchführung dieser Aktivitäten ermöglicht eine frühzeitige Identifizierung und Abstimmung der behördlichen Anforderungen, was der NRC eine effiziente und effektive Prüfung des Genehmigungsantrags durch einen Prozess ermöglicht, der einem stufenweisen Genehmigungsverfahren mit den Vorteilen der Flexibilität und der individuellen Anpassung entspricht», erklärte Oklo sein Interesse an einer Vorlizenzierung seiner Brennstoffrecyclinganlage.

Bereits im September 2022 hatte Oklo für sein Aurora Powerhouse – einen kleinen mit Flüssigmetall gekühlten Mikroreaktor – einen LPP bei NRC eingereicht. Dies, um den Rahmen für die Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde abzustecken, bevor der eigentliche Antrag auf eine kombinierte Bau- und Betriebsbewilligung (Combined Construction and Operating Licence, COL) erneut eingereicht wird.

Auch Oklos eigener Mikroreaktor benötigt Haleu-Brennstoff
High-Assay Low-Enriched Uranium (Haleu), das zwischen 5% und 20% mit Uran-235 angereichert ist, dient als Brennstoff für viele fortgeschrittene Kernreaktoren. Da Russland als Haleu-Lieferant für die USA nicht mehr in Frage kommt, führt dies zu einer Haleu-Knappheit, aus der gegenwärtig Auswege gesucht werden.

Durch das Recycling ausgedienter Kernbrennstoffe in seiner Anlage will Oklo dazu beitragen, die Brennstoffversorgungskette für moderne Reaktoren zu sichern. Davon wird auch der mit Haleu betriebene Mikroreaktor von Oklo selbst profitieren. Ausgedienter Brennstoff aus dem Mikroreaktor soll zudem ebenfalls wieder recycliert werden. «Da ausgediente Brennelemente zu fast 95% recycelbar sind, können sie in eine Energieressource umgewandelt werden. Der Energiegehalt der heute [in den USA vorhandenen] ausgedienten Brennelemente kann den Strombedarf des Landes für mehr als 150 Jahre decken», sagte Jacob DeWitte, Mitbegründer und CEO von Oklo.

Ein von Oklo geführtes Projektteam wurde gegen Ende 2022 vom amerikanischen Department of Energy (DOE) für vier Projekte mit Kostenbeteiligung ausgewählt, um fortgeschrittene Recyclingtechnologien zur Herstellung von Brennstoff aus ausgedienten Brennelementen zu kommerzialisieren.

Quelle

B.G. nach Oklo, Medienmitteilung, 25. Januar 2023

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