Wales: Pläne für nuklearmedizinisches Labor

Die walisische Regierung will die Versorgung von Wales und Grossbritannien mit medizinischen Radioisotopen sichern und plant, «eine weltweit führende Einrichtung für Nuklearmedizin» genannt Arthur zu schaffen. Sie finanziert dazu eine technische Machbarkeitsstudie und einen Geschäftsrahmenplan.

18. Jan. 2023
Vaughan Gething, walisischer Wirtschaftsminister
Vaughan Gething, walisischer Wirtschaftsminister: «Wir müssen eine künftige Gesundheits- und Wirtschaftskrise verhindern. Deshalb habe ich Mittel für eine technische Machbarkeitsstudie und für die Entwicklung eines Geschäftsrahmenplans [für das Projekt Arthur] genehmigt.»
Quelle: Welsh Labour

Medizinische Radioisotope werden nur in einer begrenzten Anzahl von Forschungsreaktoren hergestellt, die sich jedoch dem Ende ihrer Lebensdauer nähern. Laut der walisischen Regierung muss Grossbritannien infolgedessen bis 2030 damit rechnen, dass es keine solchen Radioisotope mehr gibt oder dass es zum «ethischen Alptraum» einer Rationierung kommt. Das Projekt mit der Bezeichnung Advanced Radioisotope Technology for Health Utility Reactor (Arthur) würde mit seinem eigenen Kernreaktor diese Radioisotope herstellen und sie an die staatlichen Gesundheitsdienste in Wales, England, Schottland und Nordirland liefern.

Das Projekt Arthur werde eine wichtige strategische Initiative Grossbritanniens und Wales’ sein und sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken, d.h. über 60 bis 70 Jahre. Nach seiner Inbetriebnahme wird Arthur eine der wenigen Anlagen weltweit sein, die sich hauptsächlich auf die Herstellung medizinischer Radionuklide konzentrieren.

Der walisische Wirtschaftsminister Vaughan Gething erklärte: «Durch diese Entwicklung [des Projekts Arthur] kann Wales nicht nur zum führenden Standort in Grossbritannien für die Herstellung medizinischer Radioisotope werden – d.h. lebensrettende medizinische Radioisotope produzieren, die für die Krebsdiagnose und -behandlung von entscheidender Bedeutung sind –, sondern wir können auch höher qualifizierte Fachkräfte anziehen, eine Infrastruktur schaffen, lokale Gemeinden unterstützen und lokale Lieferketten aufbauen.

Das Projekt zielt auch darauf ab, in Nordwales einen Technologie-Campus zu schaffen, parallel zu anderen britischen Campussen mit nuklearem Bezug, wie z.B. in Harwell (Rutherford Appleton Laboratory) und Culham (UK Atomic Energy Authority) in Oxfordshire und in Daresbury (STFC nuclear physics laboratory) in Cheshire.

Um erfolgreich zu sein, müssten jedoch Finanzmittel aus verschiedenen Quellen, einschliesslich der britischen Regierung, für das Projekt Arthur bereitgestellt werden, so die walisische Regierung.

Quelle

M.A. nach walisischer Regierung, Medienmitteilung, 10. Januar 2023

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