Weltneuheit in Strahlentherapie bei Krebserkrankungen

Das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV) in Lausanne, das europäische Kernforschungszentrum (Cern) und THERYQ haben eine Vereinbarung über die Entwicklung eines revolutionären Strahlentherapiegeräts «Flash» unterzeichnet. Dieses setzt sehr hochenergetische Elektronenstrahlen zur Behandlung von Krebserkrankungen ein, die gegen herkömmliche Behandlungen resistent sind, und das mit deutlich geringeren Nebenwirkungen.

29. Nov. 2022
Strahlentherapiegerät Flash
CHUV, Cern und THERYQ bündeln ihre Kräfte für eine Weltneuheit in der Strahlentherapie bei Krebserkrankungen. Diese Infografik erklärt das Konzept des neuen Strahlentherapiegeräts Flash, das sehr hochenergetische Elektronen verwenden wird.
Quelle: Cern

Die Vereinbarung zwischen CHUV, Cern und THERYQ umfasst die Zusammenarbeit bei der Entwicklung, der Planung, der Einhaltung der Vorschriften und dem Bau des weltweit ersten Strahlentherapiegeräts. Das Gerät wird in der Lage sein, grosse, tief sitzende Tumore mit der Flash-Technik zu behandeln. Es wird einen kompakten Linearbeschleuniger umfassen, der auf der Technologie des Cern basiert, und von THERYQ hergestellt wird, ein Spin-off des französischen Unternehmens PMB-Alcen, das medizinische Geräte herstellt. Am CHUV wird ein spezieller Bunker für diese Technologie gebaut.

Das Gerät arbeitet mit hochenergetischen Elektronenstrahlen von 100 bis 200 MeV, mit denen alle Krebsarten bis zu einer Tiefe von 20 cm mit der Flash-Technik behandelt werden können. Dank seiner Kompaktheit kann es in einem Krankenhaus eingesetzt werden. Neben den gesundheitlichen Vorteilen für die Patienten hat es auch das Potenzial, die Kosten für die Behandlung zu senken. Es wird erwartet, dass das System innerhalb von zwei Jahren einsatzbereit ist. Die ersten klinischen Versuche sind für 2025 geplant.

Eine Vorfinanzierung von CHF 25,8 Millionen
Diese Entwicklung des revolutionären Strahlentherapiegeräts ist Teil der Fortsetzung eines innovativen Programms für den klinischen Transfer der Flash-Strahlentherapie, das 2020 zwischen dem Cern und dem CHUV lanciert wurde. Die jetzige Phase wird durch eine Vorfinanzierung der ISREC-Stiftung ermöglicht, die das Projekt – unter Beteiligung der Biltema-Stiftung – mit CHF 25,8 Mio. unterstützt. Die Stiftungen ISREC und Biltema unterstützten bereits die Anfangsphasen des Flash-Programms mit einem ersten Beitrag von CHF 1 Mio.

CHUV leistet Pionierarbeit bei der Flash-Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist neben der Chemotherapie, der Chirurgie und der Immuntherapie eine der wichtigsten Formen der Krebsbehandlung. Derzeit ist ein Drittel der Krebserkrankungen resistent gegen die herkömmliche Strahlentherapie. In diesem Zusammenhang haben der Leiter der Abteilung für Radioonkologie am CHUV, Prof. Jean Bourhis, und sein Team die Methode der Flash-Strahlentherapie entwickelt, die «in vorklinischen Tierversuchen beeindruckende Ergebnisse erzielt» hat. THERYQ unterstützt die Entwicklung der Flash-Therapie seit Beginn im Jahr 2013, insbesondere durch eine langjährige Partnerschaft mit dem CHUV.

Quelle

M.A. nach CHUV und Cern, Medienmitteilungen, 25. November 2022

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