Wiederinbetriebnahme von Thorp Schritt um Schritt
Die Sellafield Ltd. nimmt die kommerzielle britische Wiederaufarbeitungsanlage Thorp nach und nach wieder in Betrieb. Mitte März 2008 begann die Verarbeitung von 100 t bestrahltem Kernbrennstoff aus britischen AGR-Einheiten und ausländischen Leichtwasserblöcken.
Nach einem 2005 erst mit Verspätung entdeckten Rohrdefekt in der Eingangsstufe der britischen Wiederaufarbeitungsanlage für oxidische Kernbrennstoffe Thorp, bei dem 83 m3 hochaktive Flüssigkeit in ein Auffangbecken geflossen waren, gab die zuständige Sicherheitsbehörde - der Health and Safety Executive - den Betrieb zwar anfangs 2007 wieder frei. Doch die Betriebsgesellschaft Sellafield Ltd. - ein Unternehmen der British Nuclear Fuels plc - konnte wegen eines Kapazitätsengpasses beim Eindampfer von Verfahrensflüssigkeiten die Gesamtanlage nach dem mehrjährigen Stillstand nur mit Verzögerung und Schritt um Schritt wieder in Betrieb nehmen.
Erste Hauptkampagne nach Vorkampagne
Eine Vorkampagne fing im Sommer 2007 mit dem Aufschluss von 33 t bestrahlten Brennelementen an, deren Wiederaufarbeitung im November 2007 erfolgreich zum Abschluss kam. Die erste Hauptkampagne nach dem Stillstand begann am 28. Januar 2008 mit dem Zerschneiden von weiteren 100 t Brennelementen. Doch schon nach der Verarbeitung der ersten Tonne versagte das Hebezeug, das die Brennelemente aus einem nassen Zwischenlager zur Schere bringt. Die Beschaffung der nötigen Ersatzteile und die Reparatur des Hebezeugs dauerten bis Mitte März.
Seither arbeitet die Einheit störungsfrei, und die Sellafield Ltd. hofft, bis zur geplanten Abschaltung in den Sommermonaten das gesamte für die laufende Kampagne vorgesehene Brennstoffvolumen wiederaufarbeiten zu können. Während des sommerlichen Stillstands sind Revisionsarbeiten und die Inbetriebnahme neuer Anlagenteile eingeplant.
Quelle
P.B. nach NucNet, 3. April, und Sellafield Ltd., Medienmitteilung, 26. März 2008