WNA: mehr als genug Uran für wachsende Nachfrage

Bis 2030 könnte der weltweite Bedarf an Uran um mehr als das Doppelte auf rund 150'000 Jahrestonnen steigen. Dennoch ist «mehr als ausreichend» Uran vorhanden, um diesen Bedarf zu decken. Zu diesem Schluss kommt die im September 2007 vorgestellte Studie «The Global Nuclear Fuel Market Supply and Demand 2007-2030» der World Nuclear Association (WNA).

10. Okt. 2007

Die Autoren der 13. Ausgabe der alle zwei Jahre erscheinenden Studie erarbeiteten drei Szenarien der nuklearen Produktionskapazitäten und berechneten daraus Uranangebot und -nachfrage für die kommenden zwei Jahrzehnte.

Das Referenzszenario sieht eine Zunahme der nuklearen Produktionskapazitäten durch den Ausbau des weltweiten Kernkraftwerkparks um jährlich 1,5% vor (siehe Grafik), womit bis 2030 der Wert von heute 368'000 auf 529'000 MW zunimmt. Da nach Schätzungen der WNA jedoch der Stromverbrauch bis 2030 jedoch stärker ansteigen wird, sinkt beim Referenzszenario der relative Anteil des Atomstroms an der gesamten Stromproduktion. Die Urannachfrage wird bei diesem Szenario für das Jahr 2030 auf 109'000 t Uran berechnet. Nach Angaben der WNA betrug 2006 die weltweite Nachfrage der Kernkraftwerke nach Uran 64'200 t.

Im Szenario «hoch» wird ein substanzieller Ausbau der Kernenergie unterstellt, um ihren heutigen Anteil von 16% der weltweiten Stromproduktion zu halten oder leicht auf 18% zu erhöhen. Diese Zielsetzung findet sich auch im jüngsten Klimabericht des «Intergovernmental Panel on Climate Change» (IPCC). Angesichts der erwarteten stark ansteigenden Stromnachfrage bedeutet dies praktisch eine Verdoppelung der weltweiten nuklearen Produktionskapazität auf 730'000 MW.

Das Szenario «tief» geht von einer Stagnation der nuklearen Stromproduktion bis 2020 aus mit anschliessendem Rückgang.

Die WNA kommt zum Schluss, dass die bekannten Uranreserven mehr als ausreichen, um den absehbaren künftigen Bedarf zu decken. Für den Zeitraum 2010-2015 rechnet sie sogar mit einem Überangebot, sofern sich die primäre Uranproduktion in den Minen wie angenommen entwickelt.

Verdopplung der Uranproduktion bis 2015?

Laut der WNA-Studie wird die Uranproduktion bis 2015 in allen drei Szenarien steigen; die Werte liegen hier bei 64'000 t (Szenario «tief»), 68'000 t (Referenzszenario) und 82'000 t (Szenario «hoch»). Verglichen mit der Förderung von rund 40'000 t Uran im Jahr 2004 bedeutet das Szenario «hoch» rund eine Verdopplung der Uranproduktion bis 2015. Produktionsschätzungen über dieses Jahr hinaus bezeichnet die WNA als zunehmend unsicher, da sich noch zahlreiche Minen in der Erkundungsphase befinden und daher der Zeitpunkt ihrer Betriebsaufnahme nicht vorhergesagt werden kann.

Hoher Uranpreis steigert Effizienz

Entgegen der Prognosen der 12. WNA-Studie aus dem Jahr 2005 schätzt die jüngste Ausgabe den weltweiten Uranbedarf geringer ein, besonders in der Periode bis 2010. Die Studie erklärt dies mit der starken Zunahme des Uranpreises auf dem Weltmarkt, wodurch die Betreiber Einsparpotenzial nutzen. Ins Gewicht fällt insbesondere eine bessere Ausnutzung des spaltbaren Urans bei der Anreicherung durch eine teifere Abstreifkonzentration.

Quelle

M.R. nach WNA, 32nd Annual Symposium 2007, Tagungsband, und NucNet, 6. September 2007

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