World Nuclear Energy Index übertrumpft Dow Jones

Trotz des Rückschlags in diesem Jahr: Der Nuclear Energy Index der World Nuclear Association (WNA-Index) mit den weltweit wichtigsten börsenkotierten Unternehmen der Nuklearindustrie schlägt die Vergleichsindizes im Mehrjahresvergleich um Längen.

18. Nov. 2011

Der umfassendste Börsenindex der Nuklearindustrie – der WNA-Index der wurde im Zuge der Katastrophen im März in Japan in Mitleidenschaft gezogen. Doch der Mehrjahresvergleich bringt Erstaunliches zu Tage: Aktuell notiert der WNA-Index 91% über dem Stand von Anfang 2004 (siehe Grafik). Demgegenüber tendiert der älteste Börsenindex der Welt – der Dow Jones – bloss 12% über dem Stand von Januar 2004.

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gehört mit seinen 30 Bluechips neben dem S&P 500 und dem Nasdaq zu den wichtigsten Leitindizes der Welt. Der Dow Jones umfasst Standartwerte wie IBM, Microsoft, Intel, Hewlett Packard, Wal Mart Stores, McDonald's, Pfizer, Bank of America, JPMorgan sowie die Energieriesen Exxon Mobil und Chevron. Nimmt man den Swiss Market Index (SMI) zum Massstab, dann ist die Outperformance des WNA-Index noch ausgeprägter: Der SMI liegt nur 5% über dem Stand von Januar 2004. Die UBS-Aktie hat seither 72% eingebüsst. Demgegenüber liegt die Alpiq 60% im Plus.

Dieser Vergleich lässt eine klare Schlussfolgerung zu: Offensichtlich sieht der Grossteil der Investoren in der Finanzwelt die Zukunft für die in der Kernenergie tätigen Unternehmen nicht schwarz – im Gegenteil. Wie aus der Grafik ebenfalls hervorgeht, sind für die grössten Kursbewegungen im WNA-Index nicht etwa Grossereignisse wie Fukushima verantwortlich, sondern Weltwirtschaftskrisen wie die Finanzkrise im Gefolge des Zusammenbruchs der US-Immobilienmärkte und der Lehman Brothers. Generell gelten Energieaktien als zyklische, konjunktursensitive Aktien – im Gegensatz zu Aktien der Pharma- oder Nahrungsmittel-Industrie.

WNA-Index

Der WNA-Index enthält 64 börsenkotierte Unternehmen aus dem Bereich Uranminen, Reaktorbauer und Kraftwerkbetreiber. Die Top 10 im Index sind: Areva (mit 7,8% gewichtet), Toshiba (5,4%), E.On (3,3%), Uranium One, Emerson Electric, Exelon, Sumitomo Electric Industries, Parker-Hannifin, Duke Energy und Cameco (jeweils mit 3%). Mit 25 Unternehmen sind die USA am stärksten vertreten. Danach folgt Japan mit 18 Unternehmen. Die Schweiz ist einzig mit der BKW FMB Energie im Index vertreten. Betrachtet man die Kursperformance der Unternehmen nach Kontinenten, so zeigt sich, dass die europäischen Vertreter wie Areva, Electricité de France und BKW weit schlechter rentieren als die Unternehmen der übrigen Kontinente. Die Investoren strafen offensichtlich die Akzeptanzprobleme der Kernenergie in einigen Ländern Europas ab.

Entwicklung des Uranpreises

Einen ähnlichen Zusammenhang ergibt sich beim historischen Kursverlaufes des Uran-Preises: Trotz Fukushima notiert das Pfund Uraniumoxid weiterhin über USD 50 (CHF 44). In den Jahren 2009 und 2010 fiel der Uranpreis aufgrund der Wirtschaftskrise teilweise unter USD 40 (CHF 35). Anfang März 2011 stieg das Pfund bis USD 67 (CHF 59). Damals waren allerdings die Wirtschaftsaussichten viel besser als heute. Die Eskalation in der Euro-Krise hat inzwischen neue Rezessionsängste aufkeimen lassen.

Quelle

Hans Peter Arnold

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